15.August 2022 Umbrail-, Reschen- und andere Pässe
Um ca 9 bin ich aufgebrochen. Mein Ziel ist zunächst Zeljava, ein alter Militärflughafen in Kroatien und dann nach Zeltweg zum Moto GP Rennen, wo ich mich mit Mario und seinen Freunden treffen werde.
Zunächst ging es in der Schweiz über den Flüela- und Ofenpass. Ehe ich mein erstes Etappenziel über den Umbrailpass, nämlich die Stilfser Höhe erreichte. Der Trubel da oben war aber so hoch, dass ich nicht lange Rast machte und mich gleich einmal über Prad, Meran, Bozen in die Dolomiten beförderte. Die Stellarunde habe ich bereits mehrere Male befahren, aber ist immer wieder ein Highlight, den die Natur bietet immer wieder unglaubliche Blicke. Über das Pordoijoch bin ich aber dann doch noch in Gegenden gefahren, die ich nicht kannte: der Falzaregopass und die ganzen Ausblicke da herum sind sehr einprägsam: Mamolatta, Col di Lana und die Tofana kannte ich zwar von Namen her, aber habe ich noch nie gesehen. Sehr imposant!
16.August 2022 – Übernachten auf der Insel KRK
Übernachtet habe ich dann in der Nähe von Tolmezzo an einem wunderschönen Ort. Obwohl es in der Nacht geschifft hat, bleibt mir das trotzdem in Erinnerung! Bald hatte ich die Slowenische Grenze passiert und kreuzte schmale und schmälste Wege durch die slowenische Pampa. A Traum!
Die letzten Kilometer dieses 8-Stunden Fahrtages fuhr ich an der Riviera und übernachtete auf einem Campingplatz auf der Insel Krk.
17.August 2022 – Zjeljave Airbase
Bestens ausgeruht startete ich um 7 Uhr. Es ging gleich an der wunderschönen dalmatischen Küste entlang. Das rechte Knie immer am Wasser fuhr ich die „Magistrale“, wie diese Straßen bis Dubrovnik heißt, entlang. Der Morgen-Genuss war aber nach ca 50km bei Selj zu Ende. Es ging wieder ins Land hinein. Ich fuhr kleine und kleinste Wege (Straßen kann man dazu nicht mehr sagen) durch die Berge. Mein Ziel war die Radarstation der Zeljave Airbase, die auf dem gleichen Bergrücken wie die alte Luftwaffenbasis liegt, aber auf der anderen – westlichen – Seite davon. Ca 12km ging es durch gröbstes Geröll hoch auf ca 1560m. Verschwitzt oben angekommen, gab es eine unglaubliche Rundumsicht. Im Westen fast bis an das Meer welches knapp 80km Luftlinie weg war, im Osten weit nach Bosnien-Herzegowina hinein. Nach ca 2 Stunden „rutschte“ ich den Berg wieder runter, um ca eine halbe Stunde später in Zeljava anzukommen. Dort wurden in der Tito-Zeit riesige, kilometerlange Bunker in den Berg hinein gebaut. Sie dienten den MIG-Kampfjets als Hangar. Von dort konnten sie direkt im Notfall aus den Bunkern durchstarten und über die beiden ca 3km langen Startbahnen aus dem Berg heraus starten. Ich bekam kaum genug davon. Fuhr die Landebahnen immer wieder ab. Leider gibt es keine Drohnenbilder, da dies nach wie vor ein militärisch gesichertes Gelände ist. Auch sollte man nicht sich ins Gebüsch aufmachen, denn es besteht nach wie vor die Gefahr von Landminen.
Danach fuhr ich wieder Richtung Norden, abseits aller bekannten Straßen. Bei Karlovac musste ich aber den Temperaturen Tribut zollen (über 37°) und stoppte da für diese Nacht.
18. August 2022 Aufbruch in die Südsteiermark
Früh am Morgen ging es los. Bald nach Karlovac passierte ich die slowenische Grenze und fuhr wieder auf kleinsten Straßen nach Norden. Auf der slowenischen Seite des Drautals bekam ich endlich viel Schotter unter die Reifen. Ca 50km fuhr ich die diversen Wege hin- und her und konnte den Hals gar nicht mehr voll bekommen. Doch alles schöne hat einmal ein Ende. Verschwitzt aber voller Freudes-Adrenalin fuhr ich über den Radlpaß nach Österreich. Mein Ziel war Kästenburg bei Ratsch an der Weinstraße, wo ich bereits 2x die letzten Jahre war. Da ankommen genehmigte ich mir ein paar Gläschen Wein. Gegen 15 Uhr kam ein gewaltiger Orkan auf. Ich musste das volle Weinglas festhalten, damit es nicht vom Tisch geweht wurde. Nach ca einer halben Stunde war der Spuk wieder vorbei. Den Abend verbrachte in der Buschenschank Kögl gleich in der Nachbarschaft. Ein altes ca 300 Jahre altes Bauernhaus welches toll hergerichtet wurde. Seeeehr empfehlenswert: https://weingut-koegl.com/
19. August 2022 ab zum Moto_GP Rennen nach Zeltweg
Nach einem super Frühstück bin ich bei leichtem Nieselregen nach Zeltweg aufgebrochen. Ich traf mich da mit Mario und seinen Freunden zum Moto GP-Rennen treffen. Der Orkan vom Vortag hat auch auf der Straße deutliche Spuren hinterlassen. Hunderte von geknickten Bäumen lagen entlang der Straße. Die Fahrt durch die Wälder war nicht ohne, denn Tannennadeln vermischt mit Wasser hatte eine sehr rutschige Straßenoberfläche zur Folge. Ich fuhr daher sehr vorsichtig und konzentriert. Trotzdem schlug mir der Puls ein paarmal schneller, da ich ein paar „ghörige“ Rutscher hatte.
Ich bin aber gut angekommen und habe 3 tolle Tage beim Rennen mit den Jungs verbracht.
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