dieses Bild gab es schon einmal - s. Südösterreich Tour 2018
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Süd-Österreich Tour, die Zweite
17-20. April 2019

Walter liebt Motorradfahren so sehr, dass er es im Frühling kaum erwarten kann sein Gaul aus dem Stall zu lassen. Deshalb plante er in den letzten Jahren immer so im April eine Tour ohne Karin, weil für Karin muss das Quecksilber etwas weiter oben stehen um sich wohl zu fühlen.

Doch diesen Winter beschlossen wir, dass Karin ein neues Motorrad braucht um mit Walter weiterhin reisen zu können und wollen. Auf Walter`s unglaublich großem, komfortablen mit jedem Schnickschnack bestücktem Motorrad lässt es sich zwar wunderbar hinten sitzen, doch selber fahren ist trotzdem unvergleichlich schön!
So kam es, dass im Februar 2019 die kleine Schwester von der großen 1200er BMW vom Werk angepasst auf Karin`s Körpergröße in Feldkirch ankam. Dann kam Karin die Idee, sich mit der brandneuen, tollen goldgelben BMW 750 (inclusive auch ein paar Schnickschnacks) schon im April sich etwas anfreunden zu können und Walter auf seiner Tour zu begleiten.

Wir starteten unsere Reise mit dem Autoreisezug nach Wien, damit wir die geplante Strecke vom Burgenland, Ungarn, Slowenien über Steiermark und Italien in 4,5 Tagen gut durchbringen können.

Erste Challenge für Karin war somit schon der Autoreisezug, denn dort aufzufahren erfordert schon Geschick, Balance Mut und Vertrauen ins Gefährt. Mit ein wenig Nervosität ist Karin dann am Abend glücklich am Ende der Verladewaggons angekommen und wir verweilten in einer urigen Bar in Feldkirch bis der Zug uns über Nacht nach Wien brachte.

Vom Zug wieder herunter war dann nur noch ein kurzes Stück mit dem Kinn auf dem Tank und wir starteten unsere Reise mit dem ersten Ziel zum Weingut Kugler in St. Margareten.

Wir fuhren die Ostseite des Neusiedlersees runter und überquerten bei Pamhagen die Grenze zu Ungarn. Pamhagen ist circa der weitest mögliche entfernte Punkt von daheim. Kurz nach der Grenze nach Ungarn machten wir in Fertöd halt und schauten dort das berühmte Esterhazy Schloss an.

herrliche Gegend bei einem herrlichen Wein
herrliche Gegend bei einem herrlichen Wein

Danach fuhren wir weiter, passierten/besichtigten  die berühmte Ungarisch-österreichische Grenze bei der Ödenburger Straße (Google Stichwort: paneuropäisches Frühstück) und genossen die wunderschöne Gegend sowie das Örtchen Rust, das berühmt ist für die Storchennester an jedem Kamin.

Freundlich und herzlich empfangen wurden wir dann am frühen Abend bei den Kuglers mit einem Welschriesling kurz „Wölsch“. Nachdem wir uns durch ihre hervorragenden Weine durchprobiert haben bekamen wir auch noch eine  traditionelle Burgenländer Brettljausn mit Grammeln und leckeren Aufstrichen u.v.m.

Ausgeschlafen und super gefrühstückt verabschiedeten wir uns am nächsten Morgen und unsere Reise ging weiter in die Südsteiermark. Dabei sind wir immer entlang der ungarischen und slowenischen Grenze gefahren.
Angekommen in Ratsch an der Weinstraße übernachteten wir in Kästenburg, einer sehr schönen Pension und leckerem Wein mit Selbstbedienung! Dort schaut es aus wie in La Morra (Piemont) – wunderschön!!! 
Wir genossen den Frühling bei angenehmen 18 Grad, einer Flasche Welschriesling und Savignon Blanc – Prost!

Am nächsten Morgen bestand unser Frühstück aus frisch gebackenem Brot von der Hausherrin und Schinken, Käse, Osterei – mmh sehr lecker – und zu trinken gab es Kästenburger Traubensaft rot und weiß.

Ca 10 Minuten nach der Abfahrt waren wir in Slowenien und fuhren das schöne Drautal bis Dravograd. Dort fuhren wir ab in die Pampa. Zunächst noch gute Straßen, die bald aber immer schmaler und holpriger wurden.

 

Karin hat sich mit ihrem neuen Motorrad schon recht gut angefreundet. Am liebsten mag sie noch immer gerade Straßen mit langgezogenen Kurven und glattem Untergrund also ohne Geholper, ohne Löcher und vor allem ohne Steinchen!

Doch Walter hat sich nun eine besonders schöne Strecke ausgesucht mit viel Schotter, steil aufwärts, Löcher und Mulden und scharfe Kurven!! Das war dann schon eine Herausforderung, die Mut und Überwindung kostete. Immer dicht hinter Walter versuchte Karin heil den Berg rauf zu kommen. Je dichter der Schotterbelag, desto mehr Gas, sagte Walter und Karin befolgte den guten Rat. Glücklich oben angekommen mussten wir auf der anderen Seite wieder herunter und das ohne zu bremsen, sonst wäre das eine Rutschpartie geworden.
Die Krönung war, dass mitten in einem steilen Abwärtsstück plötzlich eine Baustelle auf uns wartete. Die Bauarbeiter ließen uns freundlicherweise an der Engstelle passieren (bei seeehr weichem Schotteruntergrund). Karins Streß- und Adrenalinpegel war derart hoch, dass sie trotz der nur 11 Grad Außentemperatur während dieses Teilstücks ins Schwitzen kam.

 

Somit hat Karin die 2. Prüfung mit der neuen BMW bestanden.

Danach ging es zick-zack zwischen der österreichischen und slowenischen Grenze weiter, fuhren über Jesenice und Kranska Gora nach Italien und übernachteten nach ca. 7 Stunden (330km) teilweise - auf Grund der langen Schotterstrecke – sehr ermüdender Fahrt Tolmezzo und übernachteten dort.

 

Am nächsten Morgen fuhren wir durch das Pustertal, Brenner-Bundesstrasse und ab Innsbruck auf der Autobahn nach Hause.
Am frühen Nachmittag kamen wir nach ca. 1250 Kilometern wieder zu Hause an.