16-21. September: Walters Solofahrt in die Cevennen
Am Montag mache ich auf in Richtung der Cevennen. Der ca 3000km² große Nationalpark bildet den südlichen Abschluss des franz. Zentralmassiv und
wurde 1985 in das Unesco Weltkulturerbe aufgenommen.
Der riesige Park hat keinerlei Städte – Florac und Lasalle als größte Ortschaften haben rund 2000 bzw. 1000 Einwohner.
Florac wird auch mein Stützpunkt sein. Ich werde dort buchstäblich mein Zelt aufschlagen und täglich in einen andere Richtung mich aufmachen.
Die Tarnschlucht (Gorge du Tarn) wird eines meiner Ziele sein, die beinahe menschenleere Hochebene Causse Méjean werde ich teilweise auf Schotterwegen befahren, auf den 1567m hohen Mont Aigoual hochfahren und wenn es sich von der Zeit ausgeht auch noch das 2000 Jahre alte Römeraquädukt Pont du Gard bestaunen.
Ich halte euch auf dem laufenden!
1. Tag Montag 16.9.
Viel gibt es heute nicht zu berichten. Um 8 am Morgen bin ich weg. Die ersten 300km bis ca Bern waren recht zäh. Viel Verkehr und Schweizer das geht überhaupt nicht.
Nach Bernd leerte sich die Autobahn zusehends und ich kam recht zügig weiter. Kurz vor Lyon blieb ich das erste und einzige Mal stehen. Nach 498km
verlangte die BMW nachgetankt zu werden.
Die Temperaturen stiegen auch kontinuierlich bis ca 34 Grad an. Zum Glück näherte sich nach Lyon das massive Central. Ich pendelte die letzten 2-300km ständig zwischen 800-1200 Meter und dadurch waren die Temperaturen erträglicher.
Die Gegend im Zentralmassiv erinnerte mich etwas an die Türkei. Eine echt spärlich bewohnte, aber gigantisch anzuschauende Landschaft.
Gegen 16 Uhr hatte ich Florac nach 810km erreicht und fand auch gleich einen Campingplatz, welches meine Basis für die nächsten Tage sein wird.
2. Tag Dienstag 17.9.
Heute lasse ich die Bilder wirken. s. unten.
Ich habe einen tollen Motorradtag in einer wunderbaren
Landschaft verbracht. Ca. 280km bin ich weitestgehend in Schluchten gefahren. Praktisch rund um die Cevennen. Morgen fahre ich das Hochplateau hinauf. Mal schauen wie das wird!?
3. Tag Mittwoch 18.9.
Der gestrige Abend viel ins (Regen)Wasser. ich verbrachte den Abend in meinem kleinen Zelt und genoss irgendwie das Gewitter welches den ganzen Abend andauerte.
Das Zelt blieb (fast) dicht. erst heute Abend entdeckte ich eine feuchte Stelle.
Der Tag ging mit Nebel los. Vorsichtshalber nahm ich den Regenkombi mit. Aber bereits nach ca 10 Minuten war er nutzlos, denn ich stiess durch die Nebeldecke durch und erntete strahlend blauen Himmel, welcher mich den ganzen Tag begleiten würde.
Die ganzen Cevennen sind der Hammer! Im Prinzip ist es eine Hochebene, die Ausschaut wie ein abgeschnittener Kegel. Rundum der Cevennen sind tiefe Schluchten die der Tarn und der andere Fluss (hab den Namen vergessen)
in diese Hochebene geschnitten haben. Diese Runde habe ich ja gestern gemacht, heute ging es eben oben drüber.Siehe Fotos.
Nach knapp 190km war ich wieder retour in meinem Basislager. Leider zog das Wetter wieder zu und es regnete wieder.
Dies bestärkte mich eine kleine Änderung meiner Tour zu planen. Ich fahr morgen weiter. Die "Route de Grand Alps" lockt zu sehr. Der Galibier ist nicht so weit weg. Daher werde ich irgendwie diesen Buckel und andere in die Heimreise einplanen.
Ca. 190km gefahren.
3. Tag Donnerstag 19.9.
Gestern Abend hat es furchtbar gekübelt. Ich war in der Wirtschaft. Als ich ins Zelt zurück gekommen bin, war zwar alles trocken. Aber erst am Morgen habe ich bemerkt, dass doch eine Grundfeuchte drinnen war.
Heute bin ich Richtung Pont du Gard aufgebrochen. Wieder bei leichtem Nebel, aber durch ein wunderschönes Tal. Durch die Nebelschwaden sah sich das Tal ganz mystisch an.
In der Nähe von Nimes habe ich dann das größte römische Äquadukt angeschaut. Das Pont du Gard ist schon riesig. 3 Säulenreihen hoch, über 270 Meter lang. Sehr beeindruckend!!
Es ging dann weiter Richtung Mont Ventoux. Diesen berühmten Berg der Tour de France wollte ich mir nicht entgehen lassen. Schon aus einer Entfernung von ca 50km ist er zu sehen.
Er steht ganz alleine, keine anderen Berge rundum. Ganz oben ist er ganz kahl, nur Steine. 1000e Radler quälen sich die gut 1500 Höhenmeter hoch auf
1919 Meter. Mit den Motorrad natürlich auch ein Spaß!
Weiter fuhr ich dann durch menschen- und vor allem verkehrsleere Täler mit 100.000 Kurven Richtung Gap. Der Col d'Izoard war das Ziel. Der 2360 Meter hohe Buckel habe ich am späteren Nachmittag passiert. Wieder im Tal unten übernachte ich in Briancon.
ca. 460km gefahren
Morgen stehen mir weite 670km Heimweg bevor: Col de Galibier, Furkapass sind nur einige Pässe auf dem Route....
4. Tag Freitag 20.9.
Kurz vor halb 8 bin ich von Briancon los.
Ca 20 Minuten später war ich auf dem Galibier (vielleicht als erster am heutigen Tag?). Bei 5 Grad machte ich kurz einen Schnappschuss, ehe es weiterging.
Über den Col du Telegraph, Col de L'iseran (auch dort war ich ganz alleine - sehr ungewöhnlich...), Kleiner + Großer St. Bernhard, Furkapass,
Oberalppass ging es heimwärts (hab jetzt die kleineren Buckel ausgelassen)
Um ca 17h war ich nach 670Km wieder daheim.
Gesamt gefahrene 2440 Kilometer.
Spaß hats gemacht!!
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