Nach den sehr emotionellen Tagen steht jetzt nun viel Fahrerei an.
Aus Xiva weg fuhr ich zum Schiffsfriedhof in Müynoq am südlichen Aralsee. Ca 500km waren es bis dahin auf zum Teil extrem schlechten Straßen. Gegen Mittag war ich da.
Schon unglaublich, wenn man jetzt die weite Wüste betrachtet und noch Anfang der 70-er Jahre war da noch Wasser. Leider hat der intensive Wasserbedarf von Usbekistan seit Mitte der 60-er Jahre, die Folge dass der Hauptzufluss des Aralsees, diesen gar nicht mehr erreicht, da sein Wasser sukzessive für die Landwirtschaft (hauptsächlich für Baumwolle) durch große Kanäle abgezweigt wird.
Es ist zum Weinen, wenn man die Folgen so drastisch vor Augen sieht. Der Mensch kennt kein Pardon....
die kommenden Bilder brauchen keine Worte
Auf der Weiterfahrt musste ich lange über die ökologische menschengemachte Katastrophe nachdenken.
Mein nächster Tourplan war das Tal der Bälle zu besuchen.
Das liegt - ganz grob gerechnet - ca 1000km nordwestlich von Müynoq. Ich fuhr aber bis auf 400km an das Tal heran, welches 875 Tageskilometer waren. Nicht unerwähnt lassen muss ich, dass ich 250km der miserabelsten Straße die ich je befahren habe, "überwinden" musste. Schlagloch an Schlagloch reihte sich an dieser Hauptverbindung. Mich hätte es nicht gewundert, wenn irgendwas an meiner BMW gebrochen wäre. Aber sie lebt! 6 Stunden brauchte ich für die 250km, in Summe kamen 14 Stunden reine Fahrtzeit zusammen.
Erschwerend war, dass neben der Staubschlacht auf dieser Strecke, die Temperaturen bis auf 43° hochgingen. Also Staub und Schwitzen ist eine feine Mischung....
Am nächsten Tag machte ich eine 1020km lange Rundfahrt u.a. in das bereits erwähnte Tal der Bälle* und nach Aktau am kaspischen Meer. Ich hatte die Rundfahrt von Anfang an so geplant. Allerdings in 2 Tagen. Aber die Natur und das Motorradfahren waren so schön, dass ich alles auf einmal gefahren bin (=1020km)
*...Tal der Bälle: Faszinierend, das sind ausgehärtete Lavakugeln, die da überall in verschiedensten Größen herumliegen. Schön was sich die Natur da einfallen lassen hat!
Von nun an geht es über viele Kilometer an der Nordseite des kaspischen Meeres vorbei nach Astrachan in Russland und dann weiter nach Stepanzminda. Diese Grenze kenne ich ja schon von meiner Einreise nach Russland.
Von dort geht es dann weiter in einem Rutsch durch Georgien in die Südtürkei an den Van See. Dort gibt es dann den nächsten Bericht.
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Hans Steingruber (Sonntag, 11 Juni 2023 13:26)
Hallo Walter, es ist schön das du uns an deinen Erlebnissen teilhaben lässt. Ich wünsche dir weiterhin ein gute und unfallfreie Fahrt. LG Hans
Walter (Mittwoch, 14 Juni 2023 15:30)
Bestens Hans, danke!!!
Monika Sauter CH 9434 Au (Mittwoch, 14 Juni 2023 19:28)
Mega Bericht tolle Fotos
Wirklich eindrücklich
Bravo und grosses Kompliment ��♀️��
Monika Sauter