Den Pamir hinter mir lassend passierte ich nochmals den Ansob Tunnel (Tunnel of Death) und war bald danach in Samarkand. Wie im Intro geschrieben, sah ich ganz überraschend den Registan bei einem Stopp.
Aber die wichtigen Dinge zuerst: SIM-Karte kaufen und Unterkunft suchen. Beides hatte ich schnell erledigt, denn ich fand beides quasi vis a vis vom Registan.
Nach einer Blitzdusche (ich hielt es kaum aus) war ich am Platz. Ich saß sicher 1 Stunde auf den Stufen davor und ließ das ganze Bild auf mich wirken. Auch Emotionen überkamen mich und ich verdrückte die ein- oder andere Träne.
Ich wusste, dass am Abend die 3 Gebäude mit einer tollen Licht- und Musikshow in Szene gesetzt werden. Die Show startete um 21 Uhr und dauerte ca 3 Stunden. Obwohl ich die Texte nicht verstand (aus der Musik und der Lichtshow vermute ich, dass es um die Geschichte Samarkands ging, die sehr kriegerisch war), "inhalierte" ich die ganze Show.
Ich sah ich mir die 3 Medressen (=Koranschulen) am kommenden Morgen von Innen, Aussen- und rundherum an. Weiters fand ich einen riesigen Souk ziemlich in der Nähe und durchwanderte stundenlang die Stadt.
An jeder Ecke fand ich entweder alte Moscheen oder andere Medressen teilweise in gutem, aber teilweise auch im verfallenen Zustand. Ich wurde nicht enttäuscht und meiner Erwartungen wurden sogar übertroffen.
Am nächsten Tag machte ich mich nach Buchara auf, welches nur ca 280km von Samarkand weg ist. Am späteren Vormittag war ich da und ging sofort in die Altstadt. Buchara ist ganz anders wie Samarkand. Es gibt die Festung Ark. Das ist ein künstlicher Hügel, der von einer Mega-Mauer umschlossen ist. Ca 1km Fußweg weg davon ist die alte Stadt. Hier konnte man bildhaft sehen, wie die alten Perserstädte früher ausgeschaut haben. Sie wurde wieder so restauriert wie sie ursprünglich war. Auch touristisch war Buchara nicht so überlaufen wie der Hotspot Samarkand. Alles war gemütlicher.
Buchara hatte ich bis am Abend gesehen und so machte ich mich in der früh am nächsten Morgen in das ca 450km entfernte Xiva (oder Chiwa - je nach schreibweise) auf.
Xiva ist wieder etwas anders wie Buchara und Samarkand. Eine große Stadtmauer umgibt den Kern der Stadt. In jeder Gasse, hinter jedem Winkel wäre man nicht überrascht gewesen, wenn plötzlich ein Emir hergelaufen wäre.
Man braucht nicht viel Vorstellungsvermögen und wird direkt 500 Jahre zurückversetzt und sieht wie die Perser hier ihre Geschäfte machten.
Alles in allem muss ich schreiben, ist für mich Xiva die tollste der 3 Städte im Ganzen betrachtet. Spektakulär ist natürlich der Registan von Samarkand. Da kommen die beiden anderen Städte nicht hin.
Dieser Bericht klingt sehr sachlich und ist auch wirklich so gewollt! Wenn ihr mehr wissen wollt, meldet euch. Ich hab viel davon zu erzählen und es kommt nur persönlich so rüber wie ich es mir vorstelle!
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Gabriele Wantke (Mittwoch, 07 Juni 2023 19:07)
Wow!! Ja, diese Städte wären auch ein Traum von mir �. Kann mir vorstellen, dass dir die Tränen gekommen sind. LG Gabi
Papa (Donnerstag, 08 Juni 2023 16:06)
Unglaublich Walter, soviel Schönes und Sehenswürdigkeiten in Teilen des Ostens (Asien). Uns Europäern Fremde, wenig bekannte Länder, und was hat die UdSSR (in den annektierten Ländern in den 60er Jahren) an Natur vernichtet, siehe ARAL-See.- Weiterhin gute Fahrt auf deiner Rücktour!
H & M (Freitag, 09 Juni 2023 18:03)
Unglaublich!
Wir freuen uns schon auf die nachbarschaftlichen Reiseberichte wenn du hoffentlich gesund wieder in Wolfurt bist. Hab noch eine schöne, eindrucksvolle Zeit und pass auf dich auf (im wilden Kurdistan) GLG Helmut und Magdalena
Walter (Mittwoch, 14 Juni 2023 15:31)
H & M �� mir trinkand denn a gläsle mitanand!