Mein erstes Ziel war der Goderdzi Pass, ca 2023m.
Puh schon bei der Anfahrt war es tricky. Es hat die letzten Tage geregnet und dementsprechend schlimm waren die Straßen beisammen.
Aber ich kämpfte mich hoch. Doch es wurde immer schlimmer. Die Straße war nur noch eine einzige Schlammpartie. Irgendwann stoppte ich ca 200 Höhenmeter unter dem Gipfel, weil ich mir selber nicht
mehr sicher war, ob das machbar wäre.
Gerade in diesem Moment kamen mir 4 Touris zu Fuß vom Paß herunter entgegegen, die ziemlich abgekämpft ausgeschaut haben.
Sie kamen zurück um Hilfe zu holen, da ihr Jeep hängengeblieben ist. Sie meinten dieser Teil sei noch halbwegs machbar, aber nur ca 2 Kilometer weiter ist die Straße - oder besser der Weg - mehr als Knöcheltief morastig. Es würden noch große, relativ tiefe Wasserlachen folgen, mit zum Teil fußballgroßen Steinen drin, die man nicht sieht. Sie meinten, wenn man mit dem Motorrad dagegenfährt, liegt man unweigerlich im Wasser.
Da war für mich klar.... RETOUR!!
So mußte ich wieder ca 75km zurück Richtung Batumi und die Ausläufer der kleinen Kaukasus umfahren (statt darüber).
Mein Ziel war nun der Abano Pass. Da dieser Paß auf ca 2850m liegt, das Wetter immer noch regnerisch und auch Schnee
oben zu erwarten war, hatte ich mir vorher schon eine klare Strategie zurechtgelegt: Ich fahre so weit ich komme, wenn es aber dann
ähnlich wie beim Goderdzi Pass wird, drehe ich um.
So ist es auch gekommen, aber wesentlich früher wie erwartet. Der Regen machte die Piste (das kann man nicht mehr Strasse nennen !) zu einer einzigen Schlammpartie. Nach ca 10km kämpfen - rutschen vorne...rutschen hinten... - gab ich auf.
Ich will ja Spass haben und nicht die schwere Fuhre dauernd aus dem Dreck ziehen müssen.
So fuhr ich wieder ca 100km zurück auf die georgische Heeresstrasse, die zur russ. Grenze führt. Aber dahin wollte ich noch nicht, da mein Visum
erst ab 15.Mai gültig ist.
Ich muss also 3 Tage überbrücken bis dahin. Bereits 2 Tage vorher bin ich bei der Hinfahrt zum Abano durch ein nettes Städtchen - Mzcheta - gefahren.
Das hatte fast Südtiroler Flair. Daran erinnerte ich mich und fuhr dorthin zurück.
Bei der Unterkunftsuche hat mich gleich eine Frau auf der Straße wegen einem Zimmer angesprochen und ich habe prompt zugesagt.
Als Dankeschön hat sie mich gleich bekocht und habe ihren selbst angebauten Wein verköstigt bekommen.
Da bin ich nun und schreibe - bei nach wie vor Dauerregen - diese Zeilen. Heute Samstag und Morgen Sonntag schaue ich mir das Städtchen an, ehe es am Montag zur russischen Grenze geht. Da stelle ich mich auf eine lange und komplizierte Grenzabfertigung ein.
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Gabriele Wantke (Samstag, 13 Mai 2023 11:03)
Na Mahlzeit, das ist wirklich eine Kämpferei! Wenigstens wirst Du gut verköstigt �. LG Gabi
Papa (Samstag, 13 Mai 2023 13:17)
Hallo Walter, nach diesen geschilderten Strapazen und die hast du, wie ich dir vorgestern schrieb nach deinem Bauchgefühl reagiert, nun wohlverdient in einer feinen Pension und netten Wirtin, ein gutgedeckten Tisch Essen serviert bekommen, Guten Appetit !Weiterhin alles Gute morgen nach Russia. Lg. Papa
Walter (Samstag, 13 Mai 2023 13:40)
Es geht mir gut da.danke!! Ein bisschen erholen schadet nicht. Die nächste Station ist Wolgograd. Ca 1000km von hier.
Helga (Montag, 15 Mai 2023 09:31)
Hallo Walter, ich bin froh, dass es dir gut geht. Nach diesen Strapazen hast du ein wenig Erholung verdient. Für den Grenzübergang wünsche ich dir alles Gute viel Glück und gutes Weiterkommen. LG. Helga
Lauki (Dienstag, 16 Mai 2023 15:24)
Hallo Walter, da hatten wir letztes Jahr wirklich Glück über den Abano Pass. Der war zu dieser Zeit trocken, aber auch nich ganz einfach zu befahren. Wünsche dir eine gute Weiterreise. LG Peter Laukas
Walter (Dienstag, 16 Mai 2023 20:41)
Lauki, das war UNFAHRBAR mit der an sich schon schweren BMW. Und dann noch das Gepäck drauf.
Mit einer leichten Cross und dementsprechenden Stollenreifen, könnte das vielleicht sogar ein Spass sein. Aber so nicht...
Ein Grund nochmals zu kommen, denn das Land selber ist super!