die D915 versucht

die D915 ...Mythos ja oder nein...?

Lt Internet ist sie eine der gefährlichsten Straßen der Welt...? Ich gebe später eine Antwort dazu.

3 intensive Tage in Istanbul machten mich schon wieder Motorrad-geil! Da mein Navi ja noch verrückt spielte, war ich skeptisch, wie ich es aus der Mega-Metropole raus schaffen würde.

Aber die Offline-Karte Maps.me hilft da super. Schnell hatte ich den Eurasientunnel erreicht. Er geht unter dem Bospurus durch auf die asiatische Seite von Istanbul.

Von da weg machte ich auf die knapp 1150km lange Reise nach Bayburt. Anatolien war nicht in meinem Fokus. Daher wählte ich die eher nördliche Route im Ankara herum.

Bayburt ist der "Einstieg" von Südseite her in die D915. Wie erwähnt, wird sie im Internet als eine der gefährlichsten Straßen der Welt notiert.

Ich habe in Bayburt übernachtet und der Wetterbericht verhieß ab ca 11 Uhr Regen. So fuhr ich schon etwas angespannt um 8.15h los, denn es waren seeehr dunkle Wolken am Himmel!

Es ging dann ganz nett hoch, aber nix besonderes. Hinter Kilickay war die Asphaltstraße zu Ende. Aber alles noch keine Herausforderung.

Später wurde es dann doch etwas hitziger, denn auf gut 2200m Seehöhe waren noch viele Schneefelder. Die Straße war zwar freigräumt, aber durch die Schneeschmelze waren doch einige tricky-schlammige Stellen zu passieren.

Für mich mit den schweren Bock kostete das doch etwas Adrenalin und es war dadurch entsprechend heiß in der Motorradkombi (bei ca 2Grad Lufttemperatur).

Den obligaten Sturz wollte ich logischerweise nicht, kam aber nicht unerwartet: zu langsam in ein Schlammloch rein, dadurch hatte das Vorderrad keinen richtigen Vortrieb mehr und schon lag ich halb im Schlamm und Schnee auf der „Goschn“.

Aber nix passiert, schnell aufgerappelt, am Kopf gekratzt und innert Minuten war das Malheur korrigiert. Noch einige solche Stellen waren zu passieren, die aber komischerweise keine wirklichen Probleme mehr machten.

Später ging es die, auch vielfach in youtube genannten D915-Straße scharfen Serpetinen runter.

Für mich war das dann trotz Regen und Nebel eigentlich easy zu befahren.

Fazit: die D915 traue ich bei trockener Strecke meiner Karin allemal zu! Als gefährlich gilt sie natürlich, weil Null Toleranzraum ist. Fällst du um, liegst entweder auf der Bergseite oder....du detonierst 20-30 Meter auf der darunterliegenden Straßenrampe....

Jo..... kann aber bei anderen Alpenpässen auch passieren.

Der Rest ist schnell erklärt: das Grenzprozedere ging schnelle 1,5h. Danach genoss ich einen Abend in einem netten Lokal in Georgien.