Namibia 10.März - 1.April 2022

Wir werden das Land mit einem Jeep erkunden – zu dritt!! Ca 2500km werden wir zurücklegen, teils in Lodges und teils auf Campingplätzen übernachten. Auf dem Jeep ist ein Faltzelt montiert, auch das werden wir nutzen (Schlafsäcke haben wir dabei).

Namibia ist von der Fläche her ca 10x so groß wie Österreich, hat aber unter 3 Mio Einwohner.

Das Land an der afrikanischen Westküste ist landschaftlich im Wesentlichen durch zwei Wüsten geprägt, im Westen durch die bis weit nach Angola hineinreichende Namib-Wüste und im Osten durch die Kalahari. Zwischen beiden Wüsten liegt das durchschnittlich 1700 Meter hohe, um die Hauptstadt Windhoek herum auch die 2000-Meter-Marke überschreitende Binnenhochland.


Die Idee noch einmal nach Afrika zu reisen entstand 2019 in Südafrika mit dem Wunsch noch mehr Tiere in der Wildnis zu entdecken.

Wieder reisen wir zu dritt und als Anlass nahmen wir unser Jubiläum 2021 Silberhochzeit.

Zuerst geht es von Windhoek Richtung Süden nach Mariental. Dann schwenken wir nach Westen, werden Sossusvlei besuchen. Das ist ein großes Dünenareal, mit der höchsten Düne auf die man ca 2 Stunden hochlaufen muss. Fahren dann weiter Richtung Norden, passieren Walfish Bay und Swakopmund (westlich der Hauptstadt Windhoek), verbringen ein paar Tage im Etosha Nationalpark und hoffen dort viele Tiere zu sehen und drehen dann wieder nach Süden und fahren wieder Richtung Windhoek.

Volle 3 Wochen werden wir in diesem tollen Land unterwegs sein!

Wir können auch über einen Tracker "verfolgt" werden. Einfach hier klicken und auf der Karte nach Namibia scrollen. Die blauen Punkte sind die Position die der Tracker alle 15 Minuten verschickt  Tracker hier klicken

 

die Filme sind auf youtube: hier klicken


Tag 1 10.3.2022: Anreise Namibia
Um ca 13:15h sind wir daheim weggefahren und waren 2 Stunden später am Flughafen in München. Nachdem wir bereits vorab eingecheckt haben, mussten wir nur die Koffer aufgeben, welches ob der weniger Leute auf dem Flughafen recht schnell ging.
Um 6 ging der Flieger nach Frankfurt, wo wir ca 1h später ankamen. Dort vertrieben wir uns in einem Restaurant Zeit mit lesen und Filme schauen, ehe wir um 21:40h an Bord gingen und Richtung Windhoek abhoben.


unser 60 Jahre alter Land Rover für die Stadtbesichtigung
unser 60 Jahre alter Land Rover für die Stadtbesichtigung

Tag 2 11.3. Windhoek

 

Um 9:00 Uhr Ortszeit sind wir in Windhoek angekommen. Nachdem wir den Gesundheitscheck und die Passkontrolle passierten mussten wir noch auf ein paar Geldwechsler warten und los ging es zum Africar. Endlich – wir haben es geschafft, wir sind in Namibia! Wir fassten unseren großen Jeep mit Zeltaufbau aus und kamen am Nachmittag im Haus Sonneneck an. Bald darauf wurden wir zur Stadtrundfahrt abgeholt. Tucker tucker stand auf dem Oldtimer Jeep mit dem wir die ganze Stadt angeschaut haben. Doch unter Stadtrundfahrt haben wir uns das nicht vorgestellt, denn nach der City-Durchfahrt ging es bergauf mit Allrad und im ersten Gang vorbei an den Town Ships bis hoch hinauf. Oben konnten wir auf ganz Windhoek sehen. Ein tolles abenteuerliches Erlebnis. Das Land ist wunderschön und die Leute alle sehr freundlich. Abendessen gab es in Joe’s Beerhouse: Zebra- und Crokodilsteak mussten wir probieren, danach ein Amarula-Cocktail für Mario und Karin…mmmh


Tag 3 12.3. ab in die Kalahari

 

Gegen 10 Uhr verließen wir Windhoek. Unser Ziel war das das ca 280km entfernte „Lodge Bagatelle Camp“ welches mitten in der Kalahari liegt. Zunächst fuhren wir noch auf geteerten Straßen, ehe wir ab Dordabis ausschließlich auf Pisten fuhren. Diese Pisten sind breit wie Fußballplätze, Geschwindigkeiten von 80km/h oder schneller sind möglich. Bei Uhlenhorst bogen wir von der Hauptpiste ab und befuhren einen „Weg“. Eigentlich sind das nur 2 Spuren, die bolzengerade durch die fast hüfthohe Grassteppe führte. Durchzogen ist diese Steppe mit endlos langen roten Sanddünen die parallel zueinander von Nord nach Süden verlaufen. Auf einer diese Dünen mussten wir stoppen, denn die Landschaft war gigantisch!


Als wir in der Lodge ankamen stand auf dem Programm "Cheetah Feeding" = Geparden Fütterung. Wow Karin’s Mietzekatzen-Herz fing an schneller zu schlagen. Auch Mario’s Katzenliebe war in seinen Augen sichtbar und Walter freute sich genauso auf dieses außergewöhnliche Erlebnis. Mit einem offenen Jeep ging es los zu den 7 Geparden. Die Tiere werden in einem riesengroßen eingezäunten Gebiet gehalten mit Auslauf wie in der Natur – ca. 24 ha - und täglich liebevoll gefüttert. Sie sind Waisen, die gerettet wurden und deshalb kennen sie die Menschen und kommen regelmäßig zum Fressen. Eine wunderbare Gelegenheit diese traumhaft schönen Tiere hautnah zu sehen. Wir sind mit dem Jeep direkt in ihr Gebiet rein gefahren und erstmal sitzen geblieben. Von dort aus konnten wir die schnellsten Tiere der Welt (ca. 120 km/h) über die Dünen her sprinten sehen.

 

Sie fauchten zuerst zu ihrer Sicherheit wie wir es von ihren kleinen Artgenossen kennen. Nach dem Verzehr von ein paar Fleischbrocken schleckten sie sich genüsslich und flackten sich auf den noch warmen Sand. Ein zufriedenes lautes Schnurren war deutlich zu hören. Bonnie kuschelte noch ein paar Mal mit einem anderen Geparden, bis sie wieder ihre eigenen Wege gingen. Danach trafen wir Clyde, der größte Gepard und wir stiegen aus dem Jeep aus durften wir uns bis auf einen Streichelabstand nähern – nein streicheln war nicht erlaubt. Die Nähe zu diesen unglaublich hübschen Wesen rührte uns sehr. Auch Walter hatte Tränen in den Augen und Karin war einfach überglücklich und sprachlos – und das heißt etwas! Mario wäre wie wir auch am liebsten noch länger dort geblieben. Noch lange werden wir an dieses einzigartige Erlebnis denken, das wir natürlich mit unzähligen Fotos und Videos festgehalten haben.


Tag 4 13.3. Morning Scenic Drive

Um 6:15 holte unser Guide „Panda“ mit dem offenen Jeep vom Camping ab. Wir sind durch die Wüsten-Savanne, die aufgrund des ungewöhnlich vielen Regens in den letzten Wochen erstaunlich grün war. In den letzten 7 Jahren war alles nur braun und dürr. Der Anblick dieser fantastischen Natur war wunderschön und das so weit das Auge reicht. Die holprige Jeep-Fahrt machte viel Spaß, doch richtig lustig wurde die Fahrt, als wir über die Sanddünen fuhren – fast wir Achterbahn fahren! Kaum haben wir die erste Düne überquert sahen wir ein paar Springböcke. Bald darauf schon die erste Giraffe – wow – ganz nah und so groß!! Sie frisst 15 kg Blätter pro Tag und ist 13 Monate schwanger. Ein 3 Wochen altes Giraffenbaby stand mitten in der Herde. Das Baby fiel nach der Geburt die Düne hinunter und die Mutter schaffte es nicht, das Neugeborene wieder aufzustellen. Unser Guide Panda kam dazu und half dem Kleinen aus der misslichen Lage und die Mutter hatte das Baby zum Glück trotzdem wieder angenommen, jedoch weicht das Giraffenbaby danach nicht mehr von Panda’s Seite. „I am not your Mother!“ rief er immer wieder und das funktionierte. Nachdem die Giraffenherde weiterzog entdeckten wir frische Nashornspuren – sie waren also in der Nähe! 

Panda wusste genau wohin er den Jeep fahren musste, um die Nashörner zu erblicken. Hinter der nächsten Düne bei der Salzpfanne. Auf dem Weg dorthin rannte eine Gnu-Herde mit Zebras an uns vorbei. Unglaublich das so nah zu sehen. Und da waren sie: Bruno und Gracy! Sie kamen sogar auf Zurufen von Panda zu uns. Wir stiegen aus dem Jeep – nur wer sich traute – und warteten bis sie fressend zu uns liefen. 50 kg Gras fressen diese wuchtigen Breitmaultiere am Tag und das nur vom Boden – zum Glück gibt es derzeit davon reichlich. Übrigens grasen die zwei immer zusammen auch wenn sie zwischendurch auch mal streiten – ist ja normal in einer Beziehung! Bruno ist sieben und Gracy neun Jahre alt, ab 11 ist er zeugungsfähig!! Auf dem Weg zurück sahen wir wieder Giraffen, Kudus, Springböcke und ganz besondere Vögle, die riesengroße Nester bauen – bis zu einer Tonne – auf einem Baum. Die Weibchen fliegen von unten in den Bau und legen die Eier hinein – faszinierend! Ganz in der Nähe unserer Lodge entdeckten wir dann viele teilweise zutrauliche Erdmännchen. Soo viele Tiere schon gesehen und es war noch nicht einmal Mittag – freu!!

 


Tag 5 14.3. Bushman Walk

Bei einem Spaziergang früh Morgens um 7:00 trafen wir einen Bushman vom San-Volk. Er war gekleidet mit Leder und einem Speer und ging mit uns barfuß – wir auch – in den Busch und erklärte uns mit seiner Klicksprache die Traditionen, wie z.B. Medizin aus den Pflanzen gewinnen und Straußeneier im Sand finden, wie sie leben und was sie essen; alles übersetzt von einem englischsprechendem Guide. Die Tradition vom Amor-Pfeil gefiel uns besonders. Danach wollten wir weiter via Mariental und Maltahöhe nach Sossusvlei, doch unser Auto nicht,…. Batterie hin! Nach 4 Stunden warten – welches in Namibia keine Zeit ist, war die neue Batterie da. Ein 370km Ritt über ungeteerte Straßen wartete auf uns, denn das Sesriem Camp schließt mit Sonnenuntergang. Gerade noch rechtzeitig erreichten wir das Camp, stellten wir unsere Zelte auf und fielen müde ins Bett.

 


Tag 6 15.3. Sossusvlei – Dünenwanderung mit Sonnenaufgang

Um 5:30 sind wir wieder aufgestanden, haben unsere Zelte abgebrochen und machten uns auf den Weg zu den großen Dünen Sossusvlei (Big Mama Dune, Big Daddy Dune). Der Weg dorthin ist nur mit Allrad und Diff-Sperre möglich. Im tiefen Sand wühlten sich die Räder bis knapp an die Basis der Dünen heran. Wir wanderten am Grat entlang und machten dabei einige Höhenmeter und beobachteten den Sonnenaufgang. Im Sand hinunter ging es wesentlich schneller und machte viel Spaß! Danach grillten wir – eigentlich Mario – am Campingplatz, Chillten bei 39 Grad (mehr ging nicht) bis wir zum Canyon aufbrachen. Im Canyon war ungewöhnlich viel Wasser so dass wir gar nicht bis zum Ende laufen konnten. Wieder am Anfang angekommen trafen wir eine Pavian-Familie in freier Natur! 

Zum Essen gibt es meistens Wild: Oryx, Springbock, Kudu,…

 


Tag 7 16.3. Spreetshoogte Pass

Der erste gemütliche Morgen ohne Programm auf unserer Reise und den haben wir so richtig genossen. Danach machten wir uns wieder auf den Weg. Die heutige Etappe war nicht allzu weit – das Rostock Ritz Camp. Dieses Camp wurde 1908 gekauft und ist riesig! 150km² groß. Alles Privatgrund. Von der Rezeption zu unserem Campingplatz fuhren wir mehr als 7km! Doch der Reihe nach..... Wir passierten bald Solitaire. Eine 1953 gegründete Verpflegungsstation im Nirgendwo der Namib Wüste. Eine urige Station. Oldtimer verrosten langsam im Wüstensand, umgeben von ein paar Gebäuden. Danach ging es knapp 1000 Höhenmeter den Spreetshoogte Pass (ca 1800m), mit Steigungen teilweise über 20% hoch. Danach fuhren wir – mit Mario am Steuer – in die Pampa rein. Ein Weg war kaum mehr erkennbar. Es ging holterdiepolter durch ausgetrocknete Bäche, vorbei an Bäumen mit den Nestern der Webervögel drauf und allerlei anderes Gestrüpp. Wir alle - aber vor allem Mario als Fahrer - hatten großen Spaß. Unterwegs faszinierte uns immer wieder die unglaubliche Landschaft. Am Abend gab es ein leckeres Dinner mit einer sagenhaften Aussicht in der Rostock Ritz Lodge.

 


Tag 8 17.3. durch die Namib Wüste

Heute erwartete uns die Namib Wüste. Ein großer Teil davon ist ein Naturpark, so groß ca wie die Schweiz und nicht befahrbar. Die Randgebiete jedoch dürfen passiert werden und das war Eindruck genug.

Wir fuhren ca 200km durch diesen Teil der Namib. Da war nichts als Sand, Steine und Staub. Die Fahrpiste als solche war erkennbar und sehr Bumpy. Mehr aber nicht. Flach, flach, flach. Keine Erhebung war zu sehen, alles flach. Unterwegs passierten den „Tropic of Capricorn“, den südlichen Wendekreis der Sonne. (hier klicken). Später kamen wir – mitten in der Wüste - allerdings am (ausgetrockneten) Kuiseb River gelegenen Wellblechhütten vorbei wie wir es nur aus Filmen kennen. Die Strecke durch die Wüste ging oft kilometerlang geradeaus. Verkehrstafeln und Gegenverkehr waren eine Seltenheit.

Bei Walfish Bay erreichten wieder die Zivilisation. Plötzlich Autos! Plötzlich Straßen! Das war alles fast schon ungewohnt für uns nach 3 Tagen Desert. In Swakopmund haben wir bei Meikes Guesthouse einen 3-Tages Stop eingeplant. Systeme wie z.B. Strom laden, Internet nutzen (um diesen Blog wieder befüllen zu können) und in einem Bett schlafen. Die Stadt liegt am Meer und ist deutlich kühler wie wir es von der Wüste her gewohnt waren. Das auf Grund des Benguela Stroms (antarktischer Meeresstrom) der hier auf die Küste trifft.. Bei kühlen 22 Grad saßen wir auf der Veranda mit einem (oder mehreren) Gläschen Amarula!!

 


Tag 9 18.3. Die Wüste lebt!

Chris, unser heutiger Guide, erklärte uns die Wüste wie sie funktioniert, wie Dünen entstehen, woher Wasser kommt für die Tiere, denn es hat in den letzten 11 Jahren nur 3 mal geregnet: Der morgendliche Nebel bringt Microwassertropfen auf den wenigen Pflanzen und der Wind bringt Samen die sich unterhalb der Düne sammeln. Die Samenauswahl, die Chris lustigerweise „Müsli“ nennt wird von den Käfern gefressen, die Käfer von den Geckos und Salamandern, die wiederum von den Schlangen und Chameleons und die von den Vögeln. Größere Tiere gibt es in dieser Wüste nicht: Microwasser - Microtiere! Chris fand die Tierchen aufgrund der Spuren im Sand. Er folgte diesen Spuren und fand so als erstes eine kleine Schlange, doch wir hätten sie niemals gesehen, weil wir nicht wussten, dass sich das Tierchen im Sand vergraben kann und nur mit den Augen rausschaut um auf Beute zu warten!

Geschickt holte er die leicht giftige Schlange aus dem Sand und zeigte sie uns. Beim Chameleon verlief die Suche ähnlich, nur dass sich dieses Tierchen nicht vergräbt, sondern super getarnt auf dem Sandhügel saß. Auf den Hügeln befanden sich ein paar gelbgrüne Pflanzen und das Chameleon hatte diese Farben - jaa genau gelb und grün! Plötzlich grub Chris ein Loch in den Sand ohne uns zu verraten was er glaubte - nein wusste zu finden. Und nach ein paar Sekunden schnappte er mit der Hand in den Sand und holte einen Gecko heraus. Wir konnten ihn in seiner Hand bestaunen, er war fast durchsichtig hatte „Sandschühchen“ an den Füßen und war sehr putzig, nur ein paar cm klein - Micro eben! Wir sahen noch einen hitzetanzenden-Salamander. Er hob abwechselnd vorne links und hinten rechts und dann umgekehrt die Beinchen um sie kurz abzukühlen. Einen halben Tag dauerte unser Wüstenabenteuer, bei dem wir die kleinen Lebewesen kennen und lieben lernten. Zum Schluss sind wir durch und über die Dünen gefahren und erfuhren, dass Sand nicht gleich Sand ist! Es gibt hellen, dunkleren, roten, schwarzen, feinen und groben, ja sogar magnetischen Sand!! Am Nachmittag sind wir shoppen gegangen: Springbok-Fell, Ranger-Hut, Safari-Outfit,…und am Abend besuchten wir ein Restaurant, auf der Karte stand wie immer: Springbok, Oryx,…bald geht es wieder in die Wüste!!


Spitzkoppe - der berühmteste Berg Namibias
Spitzkoppe - der berühmteste Berg Namibias

Tag 10+11  19.+20.3. Spitzkoppe , Erongo

Wir verbrachten den Tag mit shoppen, relaxen, Berichte schreiben und Fotos anschauen. Wir füllten unsere Wasservorräte auf und besorgten Lebensmittel für die nächsten paar Tage, denn ein Geschäft wird es nicht so schnell wieder geben. 

 

Am Sonntag ging es weiter bis Erongo. Gegenverkehr war eine Seltenheit, meistens sind wir kilometerlang allein unterwegs. Auch Kurven gab es nur sehr wenige.

 

Wir besichtigten die Spitzkoppe, das ist nicht der größte jedoch bekannteste Berg im Land. Das Felsmassiv besteht aus Granitgestein und entstand vor mehr als 100 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität und Erosion. Magma drang nach oben allerdings nicht bis an die Oberfläche. Durch Winderosion wurde anschließend in Millionen von Jahren das Deckmaterial abgetragen bis die Granit-Intrusion frei lag. Wir übernachteten in Omandumba auf einem Campingplatz. Die Plätze sind immer sehr groß, eventuelle Nachbarn sind kaum zu sehen oder hören. Am Nachmittag gibt es sogar warmes Wasser, weil die Sonne lange genug auf die Solarzellen schien. Am Abend grillten wir Fleisch und Paprika und kochten Reis.


Tag 12  21.3. Erongo – Auto im Bach versenkt

Unser Campingplatz lag mitten im Erongogebirge, westlich der Stadt Omaruru. Das Gebirge ist ringförmig und hat einen Durchmessern von 30km, dazwischen befindet sich die Trockensavanne mit bodennahen Büschen und Sträucher und viel Sand. Neben solchen kugelrundem Felsen schlugen wir unsere Zelte auf. Unter diesen „Bollen“ befanden sich eine Feuerstelle zum Kochen und Wasser. Ein paar Meter weiter, ebenfalls in die Felsen eingebettet ein Outdoor WC + Dusche unglaublich schön und immer frische Luft!

Es war bewölkt und die Wolken wurde immer dunkler, Regen war im Anmarsch! Wir verstauten das meiste im Auto, klappten die Zelte zu und saßen uns ebenfalls in unseren Jeep um nicht klatschnass zu werden. Vom Auto aus konnten wir zuschauen, wie sich das Wasser durch den Sand bahnte und zu immer größeren Strömen wurde. Mit der Zeit wurde uns das zu langweilig und wir beschlossen ein bisschen herumzufahren. Das war auch tatsächlich viel lustiger! Es ging auf und ab, durch matschigen Sand und über die entstandenen Bäche drüber bis wir vor einem größeren Wasserloch standen. 

 

Wie beim Autovermieter instruiert testete Walter die Wassertiefe und ging einmal quer durch. Das Wasser ging nicht bis über die Knie, sondern knapp darunter - also musste das gehen! Leider galt das nicht für das linke Vorderrad, das knallte tief in eine ausgewaschenes Loch hinein und steckte fest - kein vor oder zurück war möglich. Hilflos mussten wir zuschauen wie das Bächlein immer größer wurde und von links Tür hoch ans Auto preschte. Walter stieg aus und holte Hilfe in der nahegelegenen Lodge - nur ca 3km (!!) -  und Mario fing an zu schaufeln, Karin dokumentierte. Immer wieder mussten wir schauen, ob Wasser ins Auto lief. Nach ca 50 Minuten kam ein Auto vorbei - ja ist kaum vorstellbar - selbstverständlich blieb es stehen. Gleichzeitig kam Walter mit den Leuten von der Lodge. Viel Sand wurde weggeschaufelt, der Regen hörte auf und der Bach wurde immer schmäler. Nach mehrere Versuchen und vereinten Kräften schafften wir es dann mit einer Seilwinde an einem helfenden Auto endlich, unseren Hilux aus dieser misslichen Lage zu befreien. Zurück ließen wir ein großes Loch.


San-Kinder zeigen wie Feuer gemacht wird
San-Kinder zeigen wie Feuer gemacht wird

Tag 13  22.3. Ankunft im Etosha Nationalpark 

Am Vormittag besucht wir noch einmal ein San-Volk, 100m neben unserem Campingplatz. Das Familienoberhaupt erklärte uns die Bräuche: aus Sansenvera Medizin und Schnüre herstellen, Feuer machen, Schmuck herstellen,…. auf zum Etosha Nationalpark. Tiere gibt es auch überall außerhalb des Parks - mehr als wir dachten! Unterwegs trafen wir wieder Paviane die über die Straße liefen und Leguane auf der Straße. Insgesamt konnten wir schon ca. 40 Tierarten bestaunen. In Omaruru machten wir einen Tankstopp und kauften wieder Vorräte . Kurz bevor wir die Stadt erreichten konnten wir das Leben in den Town Ships bestaunen. Das Etosha Safari Camp war sehr grün aufgrund der vielen Wasserlöcher. Wir kochten afrikanisch: Stew mit Kartoffelbraai und dazu Shiraz aus Südafrka - wie die meisten Weine hier.

 


King Lion - keine 25 Meter von uns weg!
King Lion - keine 25 Meter von uns weg!

Tag 14-16 Etosha Nationalpark

 

Über unsere 3 Tage im Nationalpark lassen wir Bilder sprechen!


im zweiten Versuch hats dann geklappt!
im zweiten Versuch hats dann geklappt!

Tag  16+17  26.+27.3   Waterberg – Auto wieder versenkt

Nach 3 wundervollen Tagen im Etosha Nationalpark fuhren wir wieder Richtung Süden. Unser Ziel war der Waterberg. Dieser Tag war mit ca 370km als reiner Fahrtag geplant. Nach einer kurzen Strecke auf Teer bogen wir wieder auf eine Piste ab. Dieses Mal nicht auf Schotter, sondern auf rotem Sand. Die Gegend war wundervoll und trotz der teilweisen harten Rüttelpiste genossen wir die Fahrt. Unterwegs besuchten wir den Hoba Meteoriten. Es ist der größte bekannte Meteorit auf der Welt. Ein großes Eisentrumm mit ca 3 Meter Kantenlänge und 1 Meter dick. Er hat ca 60 Tonnen. Schon beeindruckend wie so etwas vom Himmel fallen kann.

Weiter ging es auf der tollen Sandpiste. Ca 40 Km vor dem Campingplatz am Waterberg dann das Desaster: Wir fuhren uns in einem tiefen Schlammloch fest. Es ging nix mehr vor oder zurück. Walter sprang raus, war gleich Wädeltief im Schlamm und versuchte das Auto freizuschaufeln. Doch es half nix. Ein zufällig vorbeikommender Farmer versuchte mit seiner Fahr-Erfahrung das Auto raus zu fahren. Keine Chance! Erst als ein weiteres Auto kam, konnten wir das Auto mit einer Kette aus dem Sumpf ziehen. Walter und das Auto hatten dann eine schöne rotbraune Patina.

Im Camp danach machten wir den geplanten Ruhetag, ehe wir am 28.3. weiterfuhren.

 


der Leopard  - ein edles Tier
der Leopard - ein edles Tier

Tag 18. 28.3. Afri-Cat

Um 14:00 Uhr sind wir in Okonjima angekommen und besuchten das große Privat–Resort Africat gegründet 1992 zum Erhalt der Wildtiere insbonders Großkatzen wie Leoparden, Geparden und Löwen. Die Farm ist 22.000 ha groß! Um 16:00 Uhr ging unsere Leoparden-Safari los. In dem eingezäunten sehr großem Areal leben die Tiere frei und geschützt vor den Farmern, denn diese wollen die Raubkatzen nicht auf ihrer Farm. Africat nimmt die verweisten oder verletzten Tiere auf, versorgt diese medizinisch und ermöglicht ihnen ein natürliches Leben ohne feindliche Menschen. Somit hofften wir einen Leoparden in diesem großen Gebiet zu sehen. Die Chancen standen 50:50 und wieder hatten wir Glück!! Ein wunderschönes Leoparden-Weibchen konnten wir im ausgetrockneten Flussbett entdecken - atemberaubend! Sie zeigte uns ihre ganze Schönheit und kam dem Jeep sehr nahe. Die schüchterne Leopardin war allerdings sehr müde, hatten einen vollen Bauch und legte sich - wie wir es von Katzen kennen - in den schattigen Sand, wälzte sich, gähnte und schlief. Wir setzten unsere Fahrt fort bis zum Sonnenuntergang. An einem wunderschönen Platz mitten in der Natur erfrischten wir uns mit Getränken bestaunten den Sonnenuntergang mit einer unglaublichen Weitsicht und wurden überglücklich wieder zum Camp gefahren. 


Gepard - das schnellste Säugetier der Welt. Erreicht bis zu 120km/h, von 0 auf 90 in 2,5 sek.
Gepard - das schnellste Säugetier der Welt. Erreicht bis zu 120km/h, von 0 auf 90 in 2,5 sek.

Tag 19  29.3. Geparden und Löwen

Immer noch bei Africat wurden wir um 7:00 Uhr zur Gepardenfahrt abgeholt. Auf dem Weg in ihr Gebiet sahen wir viele Tiere, denn in den Morgenstunden sind die meisten am Aktivsten - außer ein kleiner Schakal, der war müde von der nächtlichen Jagd. Wir sahen zwei Geparden, noch jung und klein ca. 5 Jahre alt - es waren Charly und Chaplin, 2 Brüder. Wir konnten einige wunderschöne Fotos von diesen traumhaft schönen, schüchternen und recht seltenen Tiere machen. Übrigens ist es absolutes Glück, diese Tiere im Etosha-Park zu sehen - wir hatten Dieses!! 

Danach ging unsere Reise weiter bis Mount Etjo zum Okonjati Wildreservat: 36.000 ha und 10.000 Säugetiere finden hier einen natürlichen Lebensraum geschützt vor Wilderern. Seit 1975 war das der Traum von Familie Oelofse und sie kauften im Laufe von 30 Jahren immer mehr Land um das Gebiet zu vergrößern. Zum letzten Mal stellten wir unsere Zelte auf und dabei bekamen wir Besuch von zwei Dikdiks - ein Pärchen. Wir verhielten uns ganz ruhig und so kamen sie uns sehr nahe. Übrigens, sie bleiben ein Leben lang ein Paar!!! Dikdik ist die kleinste Antilopenart und Futter für viele andere Tiere, für die Großkatzen eher ein Snack!

 

Am Abend ging es zur Löwenfütterung - wieder ein Highlight! Die Löwen, die sonst auch selber Jagen, bekamen einen großen Fleischbrocken, wir saßen in einem Betontunnel mit einem Öffnungsschlitz. Von dort aus konnten wir sie in unmittelbarer Nähe beim Fressen beobachten: zuerst kam der King of Lion mit  seiner wunderschönen Mähne und stürzte sich hungrig auf das Stück Giraffe und machte dabei unbeschreibliche tiefe Laute. Nach ein paar Bissen kamen drei Löwen-Damen dazu, die sich in einem Meter Entfernung katztentypisch hinlegten. (für alle nicht Katzenbesitzer: seitlich umfallen, Kopf dazu, zwischendurch wälzen und auch mal auf dem Rücken liegen bleiben) Die Löwinnen warteten geduldig bis sie an der Reihe waren, zwei davon - Mama und Tochter - schmusten dabei immer wieder so süss! Plötzlich stand Mama Löwe auf und ging direkt auf Walter zu. Weniger als einen halben Meter Luft und die Betonwand mit Öffnungsschlitz waren nun zwischen Walter und Raubkatze. Total fasziniert von ihrer Schönheit und Größe sind wir fast erstarrt. Bis plötzlich und unerwartet die Katze BRÜLLTE (oder eigentlich nur kurz Walter anhauchte)! Wir zuckten alle zusammen und Walter erschrak so sehr, dass er fast von der Bank fiel. Bald darauf durften dann auch die Damen fressen. Ein unglaubliches Erlebnis!!! 

 

 

Kurzfilm wie die Löwin aus ca einem halben Meter Entfernung Walter "anhauchte"


Tag 20+21  30.3.-31.3. Autorückgabe, Voigtland 

Immer noch geflasht von den faszinierenden Tiererlebnissen machten wir uns am Mittwoch auf den Weg zurück nach Windhoek über Okahandja. Dort besuchten wir einen Holzschnitzermarkt und kauften Andenken für zuhause: 1 Oryx, das Wappentier von Namibia, Geparden und 1 Giraffe. Das Auto, das uns 3 Wochen treu begleitete, haben wir wieder abgegeben. Wir verbrachten die letzte Nacht in Namibia im Guesthaus Voigtland. Ein wunderschönes altes Haus erbaut von Gustav Voigts 1893, geführt in 5. Generation und zauberhaft schön hergerichtet mit großem Garten, Eukalyptusbäume, Riesen-Yuccapalmen,…Die Unterkunft lag am Hang eines Hügels und hatte den Charme von alt und neu und afrikanisch. Sie ist ca 7500 Hektar groß und besitzt 670 Stück Vieh. Im Vergleich mit anderen Farmen ist das eher klein!
Am Abend gab es noch einmal Oryx-Steak und wir schliefen in einem Bett!! Wir lernten Gustav und Sophie kennen - nein das waren nicht die Besitzer, sondern ihre Giraffen! Wir konnten sie sehr nahe sehen und sogar füttern!!


ÜBersicht unserer Rundfahrt


you tube findet ihr einen 3-teiligen Film oder hier