Grenzen "erfahren" werden wir ab 1. Juni für ca 2 Wochen !
Rund um Österreich! Thema des Urlaubs: Grenzerfahrungen machen.
Wir FAHREN der Grenze nach.
Ab Innsbruck versuchen wir möglichst nah der Grenze zu folgen. Wir werden lustige und spannende Momente erleben. Wir
werden viel zu lachen haben. Wir werden ein paar Mal umkehren müssen, wir werden ein paar Mal uns ärgern, wir werden ein paar Mal uns am Kopf kratzen und beraten wie es weitergeht.
Sightseeing steht auch auf dem Programm, genauso wie der Besuch bei unseren Weinbauern.
Wasser werden wir auch einiges sehen: Achensee, Salzach, Enns, Donau, Neusiedlersee, Krimmler Wasserfälle, etc...
Wir halten euch hier wie gewohnt täglich auf dem Laufenden!
1. Tag Wolfurt - Achensee
Um ca 9 Uhr sind wir von zuhause weg. Über den Bregenzerwald, Lechtal, Reutte, fuhren wir über Ehrwald und dem Fernpaß auf das Mieminger Plateau.
Von dort ging es weiter Richtung Seefeld. In der Nähe von Leutasch machten wir unseren Mittagsstop mit fantastischen Schluzkrapfln. Danach fuhren wir über Innsbruck, Affenhausen, Rum, Thaur,
Absam auf kleinen Ortstraßen Richtung Jenbach. Die Fahrerei da war recht mühsam, da wir wegen der vielen Radler öfters nicht schneller wie 30km/h dahintuckerten. Bei Jenbach bogen wir Richtung
Achensee ab und suchten uns in Pertisau ein Zimmer. Das war gar nicht so einfach, weil noch die meisten Hotels geschlossen waren. Schließlich fanden wir eines direkt am See, nicht ganz billig,
aber egal.
In Pertisau war die Hölle los. 1000ende nutzten das tolle Wetter am See bei 26 Grad. Pumpevoll war es da, nix Coronaabstand.
Fahrzeit ca 5 ½ h, 295km
2. Tag Achensee – Golling
Noch am Abend war Pertisau wie ausgestorben, alle Tagesgäste waren weg.
Bei herrlichem Wetter gings am Morgen los. Unser Ziel war die Kaiserklamm bei Aschau am Rofangebirge.
Bevor wir die Kaiserklamm erreichten, führte ein wunderbarer Schotterweg steil abwärts, im rechten Auge der Abgrund, mega schmal und 3,8 km lang bis
zu unserem Ziel. Walter hatte Spaß, Karin weniger. Die Straße war so eng, dass wir sie nur in der ungeraden Stunde fahren durften. Es war gerade 10:00 Uhr und natürlich haben wir es nicht
erwartet, sondern sind trotzdem los – klar! Karin‘ s Gedanken während dieser herausfordernden Route war unter anderem, dass sie sich NIE wieder mit Walter auf so etwas einlassen wird. Sie wäre
die Strecke ja lieber gelaufen, doch Walter überzeugte Karin, dass sie ihrerer BMW mehr vertrauen könne als ihren Füßen! In der Kaiserklamm – Schlucht angekommen erlebten wir tosendes Wasser
durch riesige Felsmassen – ein wunderbares Naturschauspiel! Die weiter geplante Route konnten wir nicht fahren, weil das nur ein gesperrter Forstweg war (und Karin froh darüber war). Über Kössen
und Lofer erreichten wir die Seisenbergklamm – wieder ein wunderschönes Karingewässer. Über Holzstege gingen wir ca. 1 Stunde zwischen den Felsen durch und genossen das Rauschen des Wassers. In
der hinteren Hälfte der Schlucht ist es beinahe stockfinster, weil die überhängenden Felsen fast zusammenstoßen. Zwischen Saalfelden am Steinernen Meer und Bischofshofen passierte wir den
mächtigen Hochkönig ehe wir in Golling bei Salzburg eine Unterkunft fanden – „Zum Goldenen Ochs“
Fahrzeit ca 4 Stunden, 235km
3. Tag Golling – Haslach an der Mühl
Heute erreichten wir das vierte Bundesland am vierten Tag. Nachdem wir uns durch die Stadt Salzburg
durchgekämpft hatten, hat Walter nach Oberndorf während des Fahrens die geplante Route abgeändert. Vor allem wegen des starken Verkehr machte das Sinn. So fuhren wir direkt Mattighofen an.
Mattighofen ist die Heimat von KTM. Sie haben dort im Mai 2019 ein sehr futuristisches Museum gebaut. Sie zeigen darin die Anfänge von KTM 1953 bis jetzt. Auch ihre „Heroes“ sind in einer Hall of
Fame ausgestellt. Ca 1 Stunde nach der Weiterfahrt hatten wir unsere erste GRENZerfahrung. Wir passierten auf einer kleinen Nebentrasse in Passau die Grenze und standen so plötzlich in
Deutschland. Ein freundliches Gespräch mit den deutschen wachhabenden Polizisten klärte uns auf „von uns aus, könnt ihr weiterfahren, aber wahrscheinlich werdet ihr bei der nächsten Grenze mit
den Österreichern ein Problem bekommen!“ So machten wir auf der Stelle kehrt. Aber erst im dritten Anlauf schafften wir es in das Donautal nach Passau zu kommen, ohne dass wir irgend eine Grenze
überfahren mussten. Wir hatten dadurch ein bisschen Zeit verloren. Vor allem erkennbar an den Fühlern in Karin’s Popscherl. Sie signalisierten STOPP!! Also kürzten wir ein bisschen ab, und fanden
ein Quartier in dem feinen alten Städtchen Haslach an der Mühl, nahe dem Böhmerwald.
Fahrzeit 4,5 Stunden, ca 230km
4. Tag Haslach – Retz
Im Mühlviertel und auch Böhmerwald gestartet sind wir los bei trockenem Wetter, weil in der Nacht hat es gewittert und stark geregnet. Temperatur ideal – meistens um 20 Grad! Heute haben wir unsere Grenzerfahrungen gemacht – die Straße verlief direkt an der Grenze!! Nach dem Mühlviertel sind wir bald ins Waldviertel gekommen – erkennbar durch die vielen Bäume um die Straße. Nach kurzer Benzinknappheit bei Karin schafften wir es bei km 0 gerade noch rechtzeitig – dank Walter bis zur einzigen Tankstelle in der Pampa. Walter erkannte, dass Österreich unglaublich weit zu fahren ist, wenn wir ein Dorf passieren, sehen wir ein paar Häuser rund um einer Kirche und danach wieder lange nichts. Endlich angekommen in Retz haben wir eine tolle Unterkunft gefunden, die auch offen hat: Zum Weißen Löwen am Retzer Hauptplatz. Gepäck abgeladen und sofort los in die erste Weinschenke und das erste Urlaubs – Achtele in der Achtele Bar. Anschließend wollten wir in einen Heurigen und fanden den Heurigen „Fasching“. Ein total entzückender Gastgarten, liebevoll hergerichtet mit vielen Blumen, Wurzeln und Laternen und viel wunderbarer Wein.
Fahrzeit 5 Stunden, 315km
5. Tag Retz und Deinzendorf
Heute Morgen sind wir bei Regenwetter aufgewacht – ein Glück, dass wir einen Motorradfreien Tag heute einlegen. Wir haben die Kellereiwelt von Retz besichtigt. Dort sind es sind doppelt so viel km als das oberirdische Strassennetz! Retz ist unterkellert mit bis zu drei Untergeschossen in Sand. Nach der Weinprobe mit Wein vom „Schnabl“ wieder an der Oberfläche schien schon wieder die Sonne und wir kehrten ein im Vinarium. Dort gab es Käse aus dem Bregenzerwald – Bergkäse aus Schoppernau - und natürlich fantastischer Wein. Nach einer kurzen Siesta fuhren wir nach Deinzendorf zum Weingut Heinzl-Gettinger. Freundlich empfangen genossen wir in dem modernen frisch renovierten Hof die hervorragenden Heinzl-Weine. Nach der Besichtigung des Hofes und der Weinkellerei und ein paar Gläschen Wein fuhren wir wieder zurück nach Retz und genehmigten uns einen Schlummertrunk im „Fasching“ – Heurigen.
6. Tag Retz – Rust
Ein Traum von einem Morgen! Walter konnte es kaum erwarten, auf den Bock zu springen. Unsere Route führte uns über einsame Wege – zum Teil Ackerwege
– an der slowakischen Grenze entlang im Norden und Osten um Wien herum. Es gab Schönes zu sehen, wie z.B. ein riesiges lila Mohnblumenfeld, welches wir auf einem kleinen Weg knapp an der
slowakischen Grenze entdeckten. Dadurch reisten wir illegal („scheinheilig..“) in die Slowakei ein, weil wir einfach diesem Traktorweg folgten, der uns irgendwie außerhalb von Österreich
beförderte (s. Foto). Aber kein Problem, denn hier im Nordosten Wiens kann man es mit den Grenzen nicht so genau nehmen…..Vor 100 Jahren gehörte eh alles dem Kaiser, also warum mitten drin so
komische EU-Grenzen, die eh keiner versteht.
Unser heutiger Ritt endete am Neusiedlersee bei Rust. Dort schlugen wir unser Zelt beim „Storchencamp“ auf. Ein
netter Campingplatz direkt am Wasser.
Fahrzeit ca 5,5 Stunden, 320km
7. Tag Rust und St. Margarethen
Wunderbar geschlafen im Zelt, haben wir gemütlich den Tag mit einem feinen Frühstück in Rust begonnen: Walter mit Ham and Eggs und Karin mit Joghurt und Früchten. Danach genossen wir den sonnigen 30 Grad warmen Tag am Neusiedlersee. Wir beobachteten Gänsegrossfamilien, verbrachten den Nachmittag an der Strandbar und besuchten nach einem Spaziergang durch Rust unsere Weinfreunde in St. Margarethen. Nach einem sehr freundlichen Empfang von Maria und Josef Kugler tranken wir wunderbaren Wein bis in den Abend und fuhren durch die Weinberge wieder zurück nach Rust.
8. Tag Rust – Eltendorf
Wir hatten eine sehr stürmische, aber trockene Nacht. Es war trotzdem schön, so direkt am Wasser. Gegen 10 Uhr sind wir weitergefahren. Der
Wetterbericht war nicht gut, aber wir hatten Glück und die ganze Strecke war trocken. Mittagspause machten wir in der Burg Lockenhaus. Danach ging es weiter durch den Naturpark Geschriebenstein
direkt an der ungarischen Grenze. Unser Ziel war Eltendorf. Kuglers haben uns da einen Tipp gegeben, wir sollen beim „Mirth“ übernachten. Das ist im Uhudlerviertel. Nur 8 Gemeinden im
Burgenland dürfen diesen speziellen Wein verkaufen. Nach einem 3km Spaziergang durch einen Wald, machten wir Rast bei „Mirth‘s Buschenschank“ inmitten den Uhudler- Weinbergen.
Fahrzeit ca 3,5h, 205km
9. Tag Eltendorf – Ferlach
Bei unsicherem Wetter sind wir am Morgen in Eltendorf im Südburgenland abgefahren. Unser Ziel war die „Steirische Toskana“, die Südsteiermark. Die
Fahrt dahin war noch angenehm, aber kurz nach dem wir bei Spielfeld in eine der vielen Weinstraßen eingefahren sind, hat es langsam immer stärker angefangen zu regnen. Bei Raatsch in der Nähe der
Kästenburg, in der Walter die letzten beiden Jahre übernachtet hat, war es dann Zeit für den Regenkombi. Leider wurde die Sicht so schlecht, dass wir beschlossen haben, die herrlichen
Panoramstraßen quer durch die Weinfelder zu streichen, und diretissima über Soboth und Lavamünd Südkärnten anzusteuern. So erreichten wir Ferlach ca einen halben Tag früher als geplant, suchten
uns ein Zimmer dort und gingen anschließend in die Tscheppaschlucht, welche auf dem Weg zum Loiblpass liegt. Die knapp 2-stündige Wanderung durch die Schlucht war wirklich toll. Den Abend ließen
wir dann bei einem Gläschen ausklingen.
Fahrzeit ca 4,5h, 250km
10. Tag Ferlach – Bruck am Großglockner
Der Tag begann noch trocken, doch das änderte sich schnell. Noch vor dem Gitschtal begann es zu regnen. Unsere Route führte uns heute Richtung
Lienz. Bei Winklern an der Großglocknerstraße sind wir abgezweigt hinein ins Mölltal. Nähe Flattach ging es zur Groppensteinschlucht, doch der Regen wurde immer stärker und vermasselte uns die
Begehung. Regensicher verpackt und motiviert ging die gemeinsame Fahrt los bis zur Mautstelle, dann ist Karin vorausgefahren – was selten vorkommt. Doch Walter kam nicht so schnell nach wie Karin
dachte und schwupps hat sich Karin auf dem Großglockner (!!) verfahren!! Nach ca einer 3\4h einander suchen, haben wir uns wieder gefunden und sind wieder einmal bei nur 2 Grad an Schneewänden
vorbeigefahren und glücklich und trocken in Bruck angekommen.
Fahrzeit ca 5h, 320km (im Schnitt…)
11. Tag Bruck – Wolfurt
Ein schöner Morgen weckte uns. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf die Heimreise. Bei den Krimmler Wasserfällen machten wir einen
kurzen Stopp. Danach ging es über die tolle Gerlos Hochebene Richtung Zillertal und von dort weiter bei Jenbach auf die Autobahn.
Am frühen Nachmittag waren wir dann wieder daheim.
Fahrzeit ca 4,5h, 350km
Fazit: Wir sind einige tolle Schluchten durchgelaufen, haben unbemerkt Grenzen passiert (z.B. Passau), oder sind kilometerweise auf der Grenze
gefahren. Wir haben die Vielfalt Österreichs gesehen, von den engen Alpentälern Tirols bis zu den endlos riesigen Feldern östlich Wiens. Wir haben erfahren, dass in jedem Hotel und in jedem
Restaurant die Corona Beschränkungen anders ausgelegt werden.
Wir haben eine tolle Reise gemacht. Österreich ist ein schönes Land!
Telefon +43 664 80892 3004
w.geissler@vol.at