Frühjahrsrunde 2021 Di 30.3. – Sa 3.4.
Walter’s traditionelle Frühjahrs-Solotour steht an.
Zunächst geht es mit dem Autoreisezug nach Graz. Von dort ist folgendes geplant:
- von Slowenien rüber an den Plattensee und diesen umrunden
- wieder zurück über Kroatien immer süd-westlich haltend
- Tito‘s alten Militärflughafen Zeljava Aerdrome in der Nähe von Bihac anschauen
- Plitvicer Nationalpark durchfahren
- irgendwo bei Rijecka nähe der Insel Krk das Meer erreichen
- Pula besuchen
- den Limski Fjord bewundern
- dananch versuchen über Italien wieder heimzukommen
So der Plan…wie es dann wirklich mit den Grenzübertritten ausschaut, wird sich zeigen…
Tag 1: Graz - Balaton, 410km
Um ca halb 8 am Morgen kam ich in Graz an. Gleich ging es durch die Stadt Richtung Leibnitz in
Richtung Südsteirische Weinstraße. Die Reben da sind kurz vor dem Knospen. Nähe Ratsch passierte ich dann um halb 10 die slowenische Grenze. Ein gelangweilter Polizist an der Grenze
interessierte sich mehr für sein Handy wie für mich. So fuhr ich ohne stehen bleiben zu müssen einfach weiter. Durch das slowenische Drautal ging es zunächst durch Maribor und dann weiter
Richtung Murska Sobota. Dort wollte ich die Grenze zu Ungarn an einem kleinen Übergang queren. Doch kurz davor sah ich, dass ein schmaler Waldweg ebenfalls sich der Grenze näherte. So versuchte
ich es einfach. Und es gelang mir – wenn auch nicht ganz legal - die Grenze nach Ungarn zu passieren. Schnell ging es über fast autoleere Straßen zum Plattensee. Ungarn ist unendlich:
kilometerlange Straßen geradeaus, gesäumt entweder durch riesige Waldpassagen oder durch endlose Äcker. Da kann man nicht genug bekommen. Am Balaton angekommen, musste ich feststellen, dass die
ganze Strecke den See entlang so verbaut ist, dass man ihn fast nie sieht. Spontan habe ich beschlossen, die Fahrt etwas abzukürzen und die Fähre, die ca in der Mitte des langestreckten Sees ist,
zu nehmen, um auf die andere Seite über zu setzen. Kurz darauf fand ich – bedingt durch Corona - einen menschenleeren Strand und übernachtete dort.
Tag 2: Balaton - Slowenien, 540km
Obwohl es ein harter Steinboden war, bekam ich doch fast 9 Stunden Schlaf. Natürlich mit etwas Unterbrechungen, aber letztlich war ich schon überrascht, als ich erst um ca halb 7 auf die Uhr schaute. Mit der Dunkel werdenden Natur ins Bett und am Morgen geweckt. Das hat schon was. Ich streckte steinbodensteifen Glieder, genehmigte mir ein kleines Frühstück (Mars+Bounty mit Wasser) und ab ging die Fahrt wieder. Heute wollte ich Kroatien durchfahren. Aber gleich die erste Grenze war komplett gesperrt, obwohl sie gar nicht so klein war. Flugs versuchte ich es wieder über eine grüne Grenze und befuhr kilometerlang einen richtigen eisernen Zaun. Wie früher! Kroatien hat sich abgeriegelt, ich vermute wegen den Flüchtlingen. Nix da, keine Chance über den Stacheldraht gesicherten 3 Meter hohen Zaun rüber zu kommen. Also wieder retour und die einzige offene Grenze in der Gegend ca 70km entfernt versuchen. Die war dann zwar offen, aber nicht für mich…ohne gültigen PCR Test keine Einreise! Oder Einreise mit 5 Tagen Quarantäne in einem Spittal. Das machte mir der Grenzer unmissverständlich klar. Keine Chance für mich. Also wieder etwas zurück an eine kleine ungarisch/slowenische Grenze, aber die war auch gesperrt durch slowenische Polizisten. Jetzt war der Zapfen ab! Da ich eh in der Nähe „meiner“ grünen Grenze war, fuhr ich auch dorthin wieder zurück und passierte sich ganz einfach!
neue Pläne: in dem Fall eine kleine Slowenien- Runde. Ich fuhr Richtung Novo Mesto und übernachtete in den Bergen ganz herrlich da.
Tag3: Slowenien - Heim,740km
22Grad noch 9 Uhr abends, gegen Mitternacht erwachte ich frierend im Schlafsack. Brrrr war das kalt. Irgendwie habe ich mich tiefer ins Heu gekuschelt und habe so die Nacht „überlebt“. Am Morgen musste ich feststellen, dass die Temperaturen unter 0 gesunken waren…
Daher ging es schnell ohne Frühstück los. Zuerst passierte ich südlich den Triglav – das ist der höchste Berg Sloweniens. Danach fuhr ich westlich des Triglavs dem Isonzo (slow. Soca) entlang Richtung Kranska Gora. Durch Bovec (dort besuchte ich einen Soldatenfriedhof aus dem 1.WK) und Trenta passierte ich den Vrsic Pass, mit 1611m der höchste Pass Sloweniens. Beeindruckend ca 2 Meter hoch waren die Schneewände links und rechts der Straße. Auf der Nordseite ging es den Pass auf teilweise gepflasterten Serpentinen nach Kranska Gora hinunter (die Straße haben im 1.WK russ. Kriegsgefangene gebaut). Dort angekommen wollte ich über den Wurzenpass Richtung Villach nach Österreich. Leider war der Pass zu und ich nahm den Umweg durch den Karawankentunnel. An der Grenze durfte ich dann wegen meines fehlenden Tests ein Corona-Formular ausfüllen, welches mich als Quarantänefall auswies (allerdings bekam ich keine weiteren Infos, was das außer den beiden obligatorischen Tests für mich hieß, bis heute nicht…). Über den Felbertauern Tunnel, Mittersill, Kitzbühel und danach Autobahn kam ich dann am späteren Nachmittag daheim an.
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