Norwegen wir kommen!

Seit 24. Juni sind die Grenzen in Norwegen wieder offen!
Ein Jahr mussten wir jetzt mit unserer geplanten Norwegen Reise warten, ab jetzt dürfen wir!

Die Tour steht unter dem Motto „Natur erfahren“.

Zuerst steht uns allerdings ein 1350km Ritt nach Hirsthals in Dänemark bevor. Dann geht es mit einer Schnellfähre nach Kristiansand. Dort werden wir das Südkap (=Gegenteil vom Nordkap) besuchen und zum Preikestolen weiterfahren.

 

Weitere Highlights u.a.: Kjeragbolten, Himakana Felszunge, Hardangerfjord; Geirangerfjord, Jotunheimen Nationalpark und die Atlantikstraße.

Am 10. Juli werden wir starten. Zurück sind wir dann ca 3 Wochen später.
Fotos können durch Anklicken vergrößert werden.


Tag 1 Wolfurt – Bad Fallingbostel, Lüneburger Heide, 730 km

Endlich ging es los – auf nach Norwegen!

 

Ein Jahr und einen Monat mussten wir diese Reise verschieben und heute war es endlich soweit. Wir starteten um 10:00 Uhr in Wolfurt und kamen um 18:00 Uhr in Bad Fallingbostel an. Somit sind wir mehr als die Hälfte von den 1350 km bis Hirtshals gefahren! Das Wetter meinte es gut mit uns und wir hatte den ganzen Tag zwischen 21 und 24 Grad plus ein paar Wassertropfen. Wir sind glücklich Norwegen ein Stückchen näher zu sein. Morgen werden wir um 17:00 Uhr die Fähre von Hirtshals nach Kristiansand nehmen. NORWEGEN WIR KOMMEN!!


Tag 2 Bad Fallingbostel - Aros  630km
Das Hotel in Bad Fallingsbostel sah von außen nicht sehr vielversprechend aus, innen jedoch hatte es richtig Charme. Nach einem wunderbaren Frühstück sind wir los!
Die 2. Etappe war 610 km lang bis Hirtshals.
Kurz bevor wir den Hafen erreichten kamen Karin Tränen der Freude und Erleichterung - geschafft waren 1350km in nur 2 Tagen (Walter plante zuerst 3 Tage dafür ein).
Glückselig kurvten wir in Kristiansand von der Fähre Richtung Südkap. In Aros fanden wir einen Campingplatz mit vielen Hütten und haben uns gleich in Einer eingenistet. Danach schauten wir auf einer großen Leinwand das spannende EM-Fußballfinale bei einer Flasche Rotwein an.
Jetzt haben wir den beschwerlichsten Teil hinter uns und wir können beginnen unseren Norwegen-Urlaub  so richtig zu geniessen!


Tag 3 Aros – Preikestolen, 320km
Sehr gut geschlafen haben wir! Um ca 9 Uhr fuhren wir vom Campingplatz ab. Gleich empfing uns Norwegen mit seiner Schönheit. Viel Wasser mit Felswänden die direkt ins Wasser hineinzufallen scheinen. So fuhren wir von einem Ahhhh… zum nächsten. Karin meinte: „schon heute haben sich die beiden langen Tage auf der Autobahn rentiert!“ Bald schon hatten wir Lindesnes erreicht. Das ist aus norwegischer Sicht das Gegenteil vom Nordkap – also das Südkap. Nach einer kurzen Besichtigung des Leuchtturms und des ganzen Areals fuhren wir weiter Richtung Stavanger. Interessant ist, dass in Norwegen viele Nebenstraßen nicht geteert sind. Dadurch kamen wir in den Genuss viele Kilometer auf Schotter zu fahren. Walter hat’s gefreut, Karin nahm es mit Zähneknirschen an. Viele Kilometer fuhren wir auch direkt an der Küste und passierten so viele kleine Ortschaften und bekamen dadurch mit, wie die Norweger so leben. Kurz vor Stavanger bogen wir in Richtung des Lysefjords ab. Wir wollten ja zum Preikestolen, den sehr bekannten Felsen 600 Meter hoch über dem Fjord. Wir fanden ganz in der Nähe einen Campingplatz und richteten uns dort für mehrere Tage ein.
Morgen erwartet uns eine 4 stündige Wanderung zum Preikestolen (keine Motorradkilometer!). Wir freuen uns schon darauf, hoffentlich wird das Wetter halbwegs gut!
Fotos folgen!


der Preikestolen mit unserer Drohne aufegenommen
der Preikestolen mit unserer Drohne aufegenommen

Tag 4 Wanderung zum Preikestolen

Heute war Wandertag. Mit dem Motorrad lediglich ca 4km zum Einstieg der Wanderung. Dort geparkt, ging es gleich ganz heftig steil auf einem Schotterweg los. Schnell gewannen wir beträchtlich an Höhe und der Wasserhaushalt des Körpers wanderte immer mehr nach außen in die T-Shirts. Der Weg änderte sich bald in felsiges Terrain mit zum Teil sehr hohen Trittstufen. Das brachte uns ganz schön außer Atem. In der Mitte des ca 4km langen Weges war der schwierigste Teil erreichte. Hunderte von Felsstufen – teilweise über einen 1/2Meter hoch schraubten wir uns in die Höhe. Aber die Plackerei lohnte sich! Nach ca 2 Stunden haben  wir den Preikestolen erreicht. Eine grandiose Aussicht da oben! An der ungesicherten Kante des Felsplateaus geht es 600Meter senkrecht, zum Teil überhängend in die Tiefe direkt ins Wasser. Was die Natur da für ein Schauspiel geschaffen hat! Nach knapp einer Stunde verließen wir den Preikestolen wieder und erreichten 2 Stunden später total ausgepowert – ob der vielen Steinstufen – den Parkplatz wieder. Nun sitzen wir am Campingplatz, sind müde aber glücklich, so etwas erlebt haben zu dürfen. Die Fotos sagen mehr wie Worte!


"Wikinger-Krieger, da geht es nach England!"
"Wikinger-Krieger, da geht es nach England!"

Tag 5 Preikestolen – Seeightseeing Richtung Bergen  280km

Mit „etwas“ Muskelkater fuhren wir heute vom Preiskestolen weg. Heute war nix größeres auf dem Plan, nur Richtung machen nach Bergen. Unterwegs machten wir eine Kurzbesichtigung im Kloster Utstein, das angeblich älteste Kloster Norwegens (und auch sehr umkämpft). Weiter ging es durch traumhafte Landschaften, mit Fähren übers Wasser, mit langen Tunnels unter dem Wasser immer weiter Richtung Bergen. Auf halbem Weg besichtigten wir die erste große nachgewiesene Wikingerresidenz in Avaldsnes. Der legendäre Harald Schönhaar hat da um 950 eine mächtige Burg aufbauen lassen. Momentan wird sie gerade ausgegraben. In Grindafjord machten wir an einem Campingplatz halt und übernachteten hier.


Bryggen, Bergen
Bryggen, Bergen

Tag 6 Grindafjord – Bergen  280km

Eine strahlende Morgensonne, die uns – bei 19° - direkt ins Zelt schien, weckte uns im Schlafsack. Zum Frühstück gab es  Puddingschnecke – Walter liebt sie! Unterwegs passierten wir den Langfoss Wasserfall. Er stürzt über 600m fast senkrecht in die Tiefe des Akrafjord und zählt damit zu den höchsten Wasserfällen der Welt. Kaum festzuhalten mit Fotos ! Danach fuhren wir in den Folgevonna-Nationalpark ein (das ist u.a. ein Gletscher mit ca 200km²) und vergaßen ob der wunderschönen Natur, Karins Motorrad aufzutanken. Wir fuhren und fuhren…Karin’s Motorrad-Benzinreichweite zeigte plötzlich nur noch 15…10…5…0… km an….trotzdem ging es weiter... Ca 20 Kilometer unter 0 erreichten wir bei Odda eine Tankstelle und tankten 15,15 Liter in den 15 Liter Tank hinein! Odda ist auch der Beginn des Hardangerfjords (je nach Anichtsrichtung). Er hat die Form eines „h“ und ist mit gesamt ca 190 km Länge und knapp 900m Tiefe der 2.größte Fjord Norwegens. Einfach gigantisch, wie die fast senkrechten Felsen ringsum im Wasser versinken. Ein unglaubliches Naturerlebnis! Nach diesem Naturboost, der mit Worten nicht beschreibbar ist, erreichten wir die Hafenstadt Bergen. Im alten Stadteil Brygge (direkt im Hafen) fanden wir ein Hotel und haben lecker gegessen und getrunken.


der erste "Pass" in Norwegen. 996 Meter......
der erste "Pass" in Norwegen. 996 Meter......

Tag 7 Bergen – Vik am Sognefjord 250km

Wir haben lange geschlafen und erst spät um halb 9 richtig ausgiebig gefrühstückt, das erste Norwegische Buffet – es war riesig mit viiel Fisch, mmh!. Danach fuhren wir nach Fjell und schauten uns dort die größte Befestigungsanlage Skandinaviens gebaut von den Nazis an. Vor allem der Bunker in dem das 1000-Tonnen Geschütz vom ehemaligen Schlachtschiff Gneisenau eingebaut war, ist sehr imponierend. Ca 17 Meter tief und 15 Meter im Durchmesser. Einfach Mega.

Danach verabschiedeten wir uns von Bergen und fuhren Richtung Nord-Westen, so langsam in die Berge. Wir wollen in den nächsten Tagen den Jotunheimen Nationalpark durchfahren, mit einigen Bergpässen. Das Wasser wird uns aber nicht so richtig verlassen, denn die Fjorde ziehen sich ewig ins Land hinein. Heute haben wir einen ersten – namenlosen – Pass überfahren. 996 Meter hoch, aber vom Gefühl und der Optik her wie in den Alpen über 2500 Meter. Wir übernachten in Vik am Sognefjord. Dieser Fjord ist mit über 200km Länge und fast 1300 Meter Tiefe der größte Fjord Norwegens. Sehr imposant auch, die Berge die links und rechts ragen fast senkrecht bis zu max 1700 Meter hoch.
Am Abend zum Abschluß besuchten wir noch die "Hopperstad Stavkyrkie". Das ist eine der noch wenigen erhaltenen gebliebenen Holzkirchen Norwegens. Der älteste Teil stammt vermutlich aus dem Jahr 1130. Stav = Stab - die Kirche steht auf hölzernen Stäben (=Piloten) 

 


lustig hammas.....
lustig hammas.....

Tag 8  Vik – Hafslo am Sogne-Lusterfjord 250km

Gleich zum Start fuhren wir eine Fähre, die uns über Hella nach Balestrand führte. Wir trafen 7 übermütige, motorradmotivierte junge Kerle mit flotten Maschinen. Wir tauschten uns über unsere Reisepläne aus. Raus aus der Fähre befuhren wir eine fantastische Panoramastrasse – die Gaularfjellet Lanschaftsstrasse. Als ersten Höhepunkt wartete der „Gaularfjellet Utsikten“ (=Aussichten): ein spektakulärer Aussichtspunkt, mit vielen Serpentinen. Man fühlt sich beinahe an das Stilfserjoch erinnert von der Art der Anfahrt. Dieser Punkt ist nur 770 Meter hoch, aber im Vergleich zu den Alpen meint man, über 2000 Meter zu sein. Danach durchfuhren wir eine tolle, fast menschenleere, aber zumindest autoleere Landschaft über viele Kilometer. In Summe machten wir sicher viele Höhenmeter, denn es ging immer wieder runter auf 0 Meter (also einen Fjord), um danach wieder auf 4-500 Meter zu steigen. Das machten wir viele Male. Die Landschaft ist ununterbrochen traumhaft schön, auch einen großen Gletscher konnten wir heute berstaunen Bei Hafslo stoppten wir und fanden das Eikum Hotel. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn zum ersten Mal vielen ein paar Regentropfen vom Himmel, die uns aber nicht mehr störten. Die Bilder sind ohne Worte. Einfach anklicken und geniessen!


beim Innvikfjord
beim Innvikfjord

Tag 9 Hafslo – Loen 260km 

Eikum war ein wunderbares Hotel, alt und stilvoll und in 4. Generation betrieben. Chef und Seniorchef konnten sogar deutsch sprechen. Der humorvolle Herr des Hauses sagte gutes Wetter voraus. Zuversichtlich auf einen weiteren sonnigen Tag starteten wir los Richtung Jotunheimen Nationalpark. Wir fuhren die Sognefjells-Straße. Das ist die höchstgelegene Bergstraße Skandinaviens, mit dem höchsten Punkt auf 1434 Meter. Das Wetter war kühl und teilweise hattes es leichten Niesel - Regen. Je höher wir kamen, um so kühler wurde es. Am Ende waren es nur noch 3°. Trotzdem war die Gegend wieder kulissenhaft schön und wir kamen ohne Regenkleidung schon ganz in die Nähe des Geirangerfjordes. Links und rechts gingen die Felsen hunderte Meter fast senkrecht hoch. Eine sehr faszinierende Landschaft. Fotos beschreiben das besser als Worte. Unser Tagesziel war Loen, bei der wir eine Seilbahn 1000 Meter hochfahren wollten, um in den Innvikfjord runterzuschauen. Dieser Fjord ist Nachbar des Geirangerfjordes, welchen wir morgen erreichen werden. Doch die Berge waren zu wolkenverhangen, so verschoben wir die Seilbahnfahrt auf den morgigen Vormittag.

 


Geirangerfjord
Geirangerfjord

Tag 10 Loen – Geiranger 100km

Obwohl nur wenig Kilometer gefahren, haben wir doch einiges heute erlebt! Es ging gleich nach dem Frühstück (norwegisch: Frukost) los. Motorrad packen – das ist das übliche Ritual – und wegfahren. Aber mit Wegfahren war heute nix, denn Walter’s BMW wollte nicht. Einfach gar nicht. Der Anlasser stotterte kurz und dann war fertig. Tot. Es half nichts…gleich Plan B auspacken. Wir gingen zu Fuß den Kilometer zur Talstation der Seilbahn und fuhren dort die gut 1100 Höhenmeter hoch. Oben erwartete uns …..    Nebel. Alles war zu. Keine Sicht ins Tal. Wir blieben ca 1,5 Stunden da oben. Ein paar Mal rissen die Wolken auf und wir konnten traumhafte Blicke in den Fjord sehen (s. Fotos). Unten wieder angekommen kümmerten wir uns um das Motorrad. Walter hat eine Notfall-Starthilfe schon seit Jahren mit und dieses Mal brauchten wir sie. Das Motorrad lief auf den ersten Drücker. Danach haben wir 2 Läden angefahren, die Motorradbatterien verkaufen. Doch keine passte und so fuhren wir einfach mit der kaputten Batterie weiter (bei warmen Motor ging das Starten mit der Batterie). Bald waren wir auf dem Weg nach Geiranger. Auf der Passhöhe auf knapp 1000 Meter bogen wir kurz auf eine Aussichtsplattform auf ca 1350 Meter ab. Dort hatten wir eine fabelhafte Sicht runter in den Geirangerfjord. Und ja,….da sind wir nun, sitzen am Campingplatz direkt am Wasser und genießen den Abend.


Walter am Holzen - die Drohne hat er im Wald versenkt
Walter am Holzen - die Drohne hat er im Wald versenkt

Tag 11 Motorrad-freier-Tag am Geiranger-Campingplatz

Campingplätze gibt es in Norwegen genug und in dem kleinen Ort Geiranger haben wir einen der vieren ausgesucht. Dort angekommen haben wir einen gemütlichen Tag verbracht und um ca. 17:00 Uhr Besuch bekommen: Mario der Mann von Karin´s Schulfreundin Conny ist auch in Norwegen unterwegs und ist für den Abend zu uns gestossen. Wir haben uns super unterhalten, der Abend verging wie im Flug. 

Tag 12 NOCH ein Motorrad-freier-Tag

Mario reiste gleich in der Früh ab und bald wärmte die norwegische Juli-Sonne alles auf. Wir durchfuhren den Geirangerfjord 2 Stunden lang auf dem Wasser – auch einmal etwas anderes! Die wunderschöne felsige Kulisse bei fast wolkenlosem Himmel und die Wasserfälle z.B. „die sieben Schwestern“ (derzeit mit wenig Wasser) versuchten wir mit vielen Fotos einzufangen.
Wieder am Zeltplatz angekommen wollten wir den Nachmittag genießen, also so gut wie nichts tun – doch es kam anders! Als ein Hurtigruten-Schiff in den Fjord einfuhr sprang Karin auf und machte sich mit dem Fotoapparat bereit für neue Bilder. Walter hatte die Idee, das Schiff mit der Drohne zu verfolgen und so noch ein paar Aufnahmen aus der Luft zu machen. 
Die Drohne machte wirklich tolle Fotos, doch beim Rückflug zum Campingplatz hat Walter sich verflogen die Drohne schlug in einem unwegsamen Wald auf. Schnell eilte Karin zur Hilfe, konnte noch nicht wirklich glauben, dass Walter nicht wusste wohin die Drohne flog und gemeinsam sind wir mit dem Motorrad in die vermutete Richtung gefahren. Ein Bild von der Drohnenkamera, dass sie irgendwo zwischen Blättern steckte, konnten wir noch empfangen. Doch dann war der Akku des Handys leer (brauchten wir für die GPS Ortung der Drohne). Schnell zurück zum Campingplatz, Powerakku anstecken ,ab in den Wald und mittels GPS Drohne orten. Über steiles, loses Geröll kletterten wir hoch und konnten ein Piepssignal der Drohne erhalten – aber ganz oben in einem seeehr hohen Baum. Flugs war eine Säge organisiert, 2 Bäume umgelegt und die brave Drohne fiel fast sanft – aber vor allem unbeschadet - zu Boden. Karin und Walter waren überglücklich, das kalte Bier schmeckte jetzt hervorragend und der Tag war vorbei.

 

 


Geirangerfjord von oben
Geirangerfjord von oben

Tag 13 Geirangerfjord – Kristiansund 245km

Bei traumhaftem Wetter sind wir heute losgefahren bis zu  einer Aussichtsplattform für einen letzten Blick und das letzte Foto vom Geirangerfjord. Eine besonders schöne Strecke erwartete uns: die Trollstigen – fast nach jeder Kurve erblickten wir einen Wasserfall! Bald darauf erreichten wir die Atlantikstraße – ein paar Inseln wurden mit einer Straße und ein paar Brücken verbunden. Das Wetter zog ein wenig zu und aus den Wolken kam Nieselregen, der jedoch bald wieder vorbei war. Nach 4 Stunden Fahrzeit erreichten wir Kristiansund - der nördlichste Punkt unserer Reise.
In der völlig ausgebuchten Stadt zur Hauptsaison bekamen wir noch ein Zimmer in einem großen Hotel (wir mögen sonst lieber kleine Hotels oder unser Zelt). Allerdings ist das einer der Meetingrooms im 10.Stock. Das WC und die Dusche befinden sich auf dem Gang – ob uns das egal ist? Ja sicher, Hauptsache im Meetingroom befindet sich ein Bett!! Das Zimmer war fantastisch, neben einem großen Ablage(Meeting)-Tisch stand ein Bett und dahinter eine riesige Fensterfront mit tollem Blick in den Hafen. Immer noch fasziniert von dem unglaublich tollen Zimmer dröhnte auch schon ein großes Hurtigrutenschiff, das gerade in den Hafen einfuhr. Beim Abendbuffet lernten wir die Norwegische Küche von der besten Seite kennen.

 


das Hotelmanagement erholt sich vom Tagesstress
das Hotelmanagement erholt sich vom Tagesstress

Tag 14 Kristiansund – Folldal 250km

In unserem rundum verglasten Besprechungszimmer genossen wir bis kurz nach 11 den Blick auf den Hafen. Erst danach wurde es merklich dunkler. Aber nie so ganz…gegen 4 Uhr ca war es wieder hell. Wir sind halt hoch im Norden, irgendwo zwischen den Farör Inseln und Island.

Nach einem köstlichen Frühstück verließen wir erst spät um ca halb 11 Kristiansund (nicht verwechseln mit Kristiansand!). So langsam hieß es Abschied nehmen von all den Fjorden. Wir fuhren Süd-Östlich ins Land hinein in Richtung Oslo. Praktisch durchgehend sahen wir traumhafte Gegenden. Auf einer riesigen Hochebene – die zwischen 750-1000 Meter liegt – machten wir am Nachmittag in Folldal halt. Ein Hotel war angeschrieben. Wir fuhren eine steile Schotterstraße hoch, nicht ganz glaubend, dass da noch was kommt. Aber plötzlich ein Haus! Es sah etwas verlassen aus. Walter: „nicht gerade vertauenserweckend…!“ Mit dem Glauben, dass die Haustüre versperrt war, ging er die 3 Stufen hoch und stellte zu seiner Überraschung fest, dass 1. sie offen war und 2. das Gebäude von innen viiiieeeel vertrauenserweckender ausschaut. Das Hotelmanagement (s. Foto) empfing uns mit den Worten „ wir fahren auch BMW, ihr bekommt fix ein Zimmer!“ So sitzen wir hier in absoluter Stille und tippen diesen Bericht.
Nachtrag: Am Abend gab es ein leckeres Abendessen zubreitet aus Elch- und Rentierfleisch!


Tag + 15 +16 Folldal – Rena – Gardermoen 475km

Im Folldal-Hotel haben wir am Abend ein köstliches und richtig norwegisches Buffet bekommen: Elch- und Rentierfleisch – absolut spezial gut! Dazu gab es Gemüse und Potete (Kartoffeln). Zum Nachtisch eine traditionelle norwegische Creme „Rommegrot“ drauf gestreut wir Zimt und Zucker, schmeckt sehr besonders! Apropos Zucker: der stand in einem verzierten Tontopf mit Holzlöffel am Buffett neben der Creme. Walter hatte sich ein wunderbares Rentiersteak auf den Teller geladen und weil er immer gerne das Essen nachsalzt und nicht immer eines auf dem Tisch steht, bediente er sich am weißen Kristall im Tontopf. Karin schaute ihm dabei zu und wunderte sich erst, als andere Leute das gleiche weiße Zeug großzügig auf die Creme streuten! Walter schmeckte es trotzdem!! 

Wir sind bis Rena gefahren und verbrachten dort einen sehr gemütlichen Tag und machten so richtig nichts außer die Holzkirche zu besichtigen. 

Am nächsten Tag fuhren wir die meiste Zeit zwischen Kartoffel- und Weizenfelder durch und auch viel am Wasser vorbei. Dabei hofften wir immer wieder einen Elch im Wald zu erblicken – ein paar Hinweistafel dazu gab es. Die Sonne schien so heiß wie noch nie. Bei 27 Grad erreichten wir dann Gardermoen und buchten ein Bed and Breakfast Hotel. Ein typisches norwegisches Haus mit Veranda. Ein paar Meter weiter befindet sich der Flughafen von Oslo und alle paar Sekunden donnern die Flieger über uns. Bis Oslo sind es noch knapp 60km.

 


Spass in Oslo
Spass in Oslo

Tag 17 + 18 Gardermoen – Oslo 81km

Obwohl der Wetterbericht 100 % Regen voraus sagte, schien schon wieder die Sonne – schön!! Wir sind nur noch sehr wenige Kilometer gefahren, bis wir Oslo erreichten. Zum ersten Mal sahen wir ein paar Wohnblöcke, viele auch wieder im typischen norwegischen Stil. In der Stadt wurden die Gebäude dann immer größer und höher und Ampeln gab es auch - viele! Bisher habe wir so gut wie keine Ampeln gehabt, sondern nur viele Kreisverkehre, ein großer voll beleuchteter sogar in einem Tunnel unter dem Meer!! Da staunten wir nicht schlecht. 

Karin gefallen die norwegischen Häuser total gut, in allen Farben sind sie zu sehen, doch die meisten sind rot mit weißen Ecken und Fensterumrahmungen. Die Lieblingsbeschäftigung der Norweger auf dem Land ist übrigens Rasen mähen, weil der schaute immer und überall frisch, kurz geschnitten aus. In Norwegen braucht ihr unbedingt ein Smartphone – warum? Nein nicht wegen dem grünen Pass, den könnte man auch auf Papier herzeigen. Im Restaurant gibt es meistens keine Speise- und Getränkekarte mehr, sondern ein QR-Code auf dem Tisch und so ladet man sich die Auswahl von Essen und Trinken auf das Handy, auswählen mit anklicken, Tischnummer eingeben, zahlen mit dem Handy und ein paar Sekunden später kommen schon die Getränke. Dabei kann es schon einmal passieren, dass eine Bestellung irrtümlich doppelt weg geht. Walter hatte also einmal 2 Bier bestellt und bezahlt und musste dann auch beide trinken, weil zurück geben ging nicht! Ja ihr denkt jetzt sicher, dass das kein großes Opfer für Walter gewesen ist, doch er wollte tatsächlich nur EINES!

In Oslo schauten wir uns das Nationalmuseum an, wegen dem Walter schon ein paar Mal beruflich in Oslo gewesen ist (Eröffnung Juni 2022). Karin kannte das Gebäude bisher nur von den Fotos, ist schon ein unglaublich großes Gebäude! In der angrenzenden Bücherei – ebenfalls ein Bauprojekt von Walter - schauten wir uns „seine“ Sonderleuchten im obersten Stockwerk an. Das Gebäude ist ebenfalls neu und innen wunderschön. Am Abend besuchten wir noch Mariann, eine Arbeitskollegin von Walter, die etwas außerhalb von Oslo wohnt.

Mitten im Rummel von Leuten, die sich wie wir über die sommerlichen Temperaturen freuten,  genehmigten wir uns ein paar erfrischende Getränke und bezahlten den Rekordpreis von € 19,- für ein Glas Weißwein (150ml)!!!

Am Abreisetag aus Norwegen regnete es dann tatsächlich (zum 1. Mal überhaupt) und wir schauten uns noch die futuristische Oper an und fuhren dann zum Fährhafen. Um 14:15 Uhr verließen wir das wunderschöne Land Norwegen.

 


auf der tollen Fähre
auf der tollen Fähre

Tag 18 Oslo - Kopenhagen 1,6km Motorrad und 19 Stunden Fähre

Ganze 1,6km fuhren wir an diesem Tag von der Tiefgarage zum Hotel und anschließend zum Fährhafen - und das zum ersten Mal im Regen!! Auf der Fähre verging die Zeit total schnell. Karin erkundigte erstmal das große Schiff. Auf der Fähre befand sich ein Schwimmbad, Whirlpools, Skybar, Bubble Zone, Dutyfree Geschäfte, Bier- und Weinbar,...und Karin fand auch auf Anhieb Walter wieder auf Deck 8, wo wir es uns gemütlich machten. Ja, da konnten wir es schon ein paar Stunden aushalten.

Ach übrigens, ein paar wenige Stunden nachdem wir den Hafen von Oslo verlassen haben schien schon wieder die Sonne - einfach unglaublich!!

Mit Blick auf die Ostsee und die untergehende Sonne genossen wir den Abend.

 

Tag 19 Kopenhagen - Hamburg 340km

Um 9:15 Uhr verließen wir das Schiff und einige Stunden später kamen wir in Hamburg am Bahnhof an. Zur unserer Überraschung konnten wir gleich einchecken und uns zu den schon anwesenden 4 Motorrädern stellen. In den nächsten 3 Stunden kamen noch ca 25 Motorräder dazu. So verging auch diese Zeit sehr schnell und wir konnten mit etwas Verspätung um 21:00 Uhr unsere BMWs auf den Zug verladen.

 

Tag 20 Heimreisetag München - Wolfurt 190km

Glücklich wieder zuhause angekommen!!