Namibia 2024

Vom 19. März bis 9. April waren wir wieder unterwegs mit dem Jeep in Namibia.

Wir fuhren nach Nordosten in den Caprivi-Zipfel rein, überquerten die Grenze nach Botswana, besuchten die Victoria Fälle, bewältigten einige längere Etappen mit Tiefsand und sahen viele, viele Tiere.


Unten findet ihr unsere Erlebnisse.


ein langer Flug: ca 8500km nach Windhoek
ein langer Flug: ca 8500km nach Windhoek

Tag 1, 19. März 

Um halb eins wurden wir von Helga zuhause abgeholt und nach Friedrichshafen gebracht. Durch unsere Namibiareise vor zwei Jahren haben wir uns ganz besonders auf diese Reise gefreut. Teilweise "kannten" wir Namibia schon und deshalb wussten wir ein bisschen was uns erwartet. Um 14:30 Uhr ging der Flug nach Frankfurt, wo wir ca. eine Stunde später landeten. Der 9-Stunden Flug nach Windhoek ging erst um 20:15 los.

 


Einweisung in das Auto
Einweisung in das Auto

Tag 2, 20.März

In Windhoek angekommen mussten wir zunächst mit dem Aussteigen warten, weil eine Frau aufgrund eines Kreislaufproblems während des Fluges, aus dem Flugzeug gebracht werden musste. Gegen 8 Uhr waren wir am Terminal und wurden vom Taxifahrer erwartet, der uns zu Africar fuhr, wo wir unseren gemieteten Toyota Hilux ausgehändigt bekommen haben. Nach Klären der Formalitäten (Versicherung, etc...) und ausführlicher Erklärung des Autos und dessen Funktionalitäten, fuhren wir um ca 12 Uhr ab in unser Abenteuer. Um nicht all zu viel Zeit zu verlieren, sind wir gleich bis Otjiwarongo gefahren und haben uns nach einer kurzen Gravelroadstrecke (Schotterstrecke) in der schönen Frans Indongo Lodge, welche 30 km außerhalb der Ortschaft liegt, für zwei Nächte in einem Zimmer einquartiert. Wir waren von dem langen Übernachtflug sehr müde, weil wir nicht sehr viel Schlaf im Flieger abbekommen haben.


Tag 3, 21. März

Gleich um halb sieben haben wir uns für unsere erste Pirschfahrt, die knapp zwei Stunden dauerte, angemeldet. Nach einem anschliessenden ausgiebigen Frühstück haben wir uns nach Otjiwarongo aufgemacht. Dort gibt es den Cheetah-Conservation-Fund (CCF). Das ist eine Einrichtung in der Geparden die entweder verletzt wurden oder ihre Eltern verloren haben, betreut werden. Teilweise wird versucht, die Tiere auszuwildern, was nicht immer möglich ist, weil sie sich zu sehr an den Menschen gewöhnt haben. Eine Auswilderung solcher Tiere wäre lebensbedrohlich, weil sie sich den Gefahren der Natur nicht bewußt sind oder sich Menschen nähern, die nicht Geparden-freundlich gestimmt sind. Zunächst hatten wir eine einstündige Pirschfahrt im Gepardenpark und danach konnten wir die Tiere aus nächster Nähe beobachten. Auch eine Fütterung haben wir miterlebt. Wir hörten den schönsten Sound der Welt, als die Geparden zufrieden schnurrten. Einen kurzen Abstecher in eine Krokodilfarm unternahmen wir auch. Ausgewachsene Tiere können bis zu 150 Jahre alt werden. Wir bekommen einige interessante Infos zu den Tieren. Viel war aber nicht zu sehen, denn alle Krokodile lagen faul halb im Wasser und dösten dahin. Da wir uns in den nächsten Tagen auf Campingplätzen aufhalten würden, haben wir uns mit reichlich Lebensmittel eingedeckt. So ging der Tag schnell vorbei und nach  einem hervorragendem Dinner fielen wir müde ins Bett.

 


einer der weißen Elephanten des Ethosa-Parks
einer der weißen Elephanten des Ethosa-Parks

Tag 4, 22. März

Um halb 9 sind wir weggefahren. Uns erwartete eine 80 km lange Gravel-Piste bis nach Tsumeb. Da wir dort die Weiterverbindung auf der Gravelroad zum Etoshapark nicht gefunden haben, mussten wir zwangsläufig auf die geteerte Straße ausweichen. Gegen Mittag sind wir beim "Von-Lindequest-Gate" aus in den Park hinein gefahren und waren knapp 5 Stunden drinnen. Schnell sichteten wir Giraffen, Antilopen, Gnus und viele andere Tiere. Ganz überraschend sahen wir auch schon die berühmten weißen Elefanten des Parks. Weiß darum, weil sie sich mit dem sehr hellen salzhaltigem Staub die Haut einreiben. Zwischenzeitlich ist uns auch ein Missgeschick passiert, denn währen des Fahrens brach unser Zündschlüssel ab. Wir ließen uns jedoch zunächt nicht beirren und fuhren weiter, weil der Schlüssel noch immer im Zündschloss steckte und das Auto nach wie vor funktionierte. Bei der Ausfahrt am gleichen Gate mussten wir unser mitgebrachtes Fleisch kurz angrillen, da wir das "Kleingedruckte" nicht genau gelesen hatten. Rohes Fleisch darf nicht aus dem Park ausgeführt werden wegen der nach wie vor bestehenden Gefahr der Maul- und Klauensäuche (obwohl wir das Fleisch bereit in Otjiwaongo eingekauft hatten). Beim Wegfahren hatten wir einen kurzen Adrenalinschub, da wir das Auto mit dem abgebrochenen Schlüssel nicht mehr starten konnten. Wir dachten, jetzt ist es vorbei mit unserer Reise. Der Schock war nur von kurzer Dauer, denn schnell haben wir herausgefunden, wie wir das Auto mit dem abgebrochenem Schlüssel starten können. Gleich außerhalb des Parks haben wir beim Omguma-Leadwood Camping bei Temperatuen über 30 Grad (33° um halb 9 am Abend) übernachtet. Beim Zeltaufbau erwartete uns die nächste Überraschung, den wir mussten feststellen, dass der linke Hinterreifen Luft verloren hatte. Mit den mitgeführten Kompressor pumpten wir den Reifen wieder auf.

 


Reifenwechsel ist notwendig
Reifenwechsel ist notwendig

Tag 5, 23. März

Auch heute war es wieder sehr heiß, bereits um halb 10 beim Wegfahren hatte es wieder 30 Grad. Ein paar Kilometer fuhren wir auf Asphalt, danach Schotterstraße, passierten das Mururani-Gate (*) und erreichten über Rundu am späten Nachmittag das wunderschöne Mukukucamp am Eingang des Caprivistreifens am rechten Okowangoufer. Wir fühlten uns bei den Gastgebern Hans und seiner Frau (=Chefin) sehr gut aufgehoben. Auch mussten wir nun endgültig den Reifen wechseln, da wir nicht ständig aufpumpen wollten. Die Gastgeber erklärten uns das all-abendliche Schauspiel der flußabwärts fliegenden Reiher, dabei genossen wir auch einen wunderschönen Sonnenuntergang am Wasser.

*...in diesem Teil Afrikas ist quer von West nach Ost ein Veterinärzaun gezogen worden, um die Ausbreitung der Maul- und Klauensäuche zu verhindern. Das Mururami-Gate ist eine der wenigen Möglichkeiten um den Veterinärzaun von Nord nach Süd zu durchqueren.

 


Tag 6, 24. März

Wie bereit auch gestern fuhren wir heute den ganzen Weg auf Schotter bis Divundu. Dort quartierten wir uns am tollen Ngepi-Camp für zwei Nächte ein. Nach einen kurzen Tankstop fuhren wir in den kleinen Mahanga-Park hinein und konnten dort viele Tiere beobachten. Dort sahen wir auch die ersten Baobab Bäume, die neben anderen Bäumen sehr typisch für Afrika sind. Auf der Rückfahrt bescherte uns die Natur einen 20-minütigen Platzregen. Beim Grillen am Abend hörten wir die Hippos grunzen.

 


Tag 7, 25. März

Nach dem Einkaufen besichtigten wir die Poppafälle des Okawangos, welche eigentlich nur Stromschnellen sind, über die der Fluß 4 Höhenmeter überwindet. Beim Einparken war Walter zu schusselig und nahm einen Baumstamm, der den Parkplatz eingrenzte mit der linken Stoßstange mit. Das Ergebnis war eine goße Beule, die Mario später wieder ausbeulte. Am Nachmittag fuhren wir den Buffalopark, dessen Piste eine teilweise heftige Tiefsandfahrt war. Im Park befindet sich eine alte, aufgelassende, große Militärstation aus südafrikanischer Zeit, welche die nahe Grenze zu Angola sichern sollte. Wir sichteten einige Elefantenherden mit Jungtieren. Einmal kreuzten wir sogar den Weg einer Herde, was einer der Elefanten gar nicht lustig fand und uns mit aufgestellten Ohren und stampfendem Bein signalisierte, dass wir verduften sollen. Am Abend genossen wir eine tolle Bootsfahrt, die Natur zeigte sich uns in ihren prächtigsten Farben, wir bekamen einige Hippos zu sehen, erstmals sahen wir auch die Bee-eater-Vögel, die ihre Nistlöcher in die senkrechte Lehmwand des Flußbettes gruben. Am Abend genossen wir ein Dinner im Ngepi-Restaurant direkt am Fluß.

 


@ horse-shoe-lagoon
@ horse-shoe-lagoon

Tag 8, 26. März

Unser Ziel heute war das Namushasha-Camp am Kwandoriver in der Nähe von Kongola am östlichen Ende des Caprivi Streifens. Bis dorthin fuhren wir 250 km auf der einzigen Straße, die nach Kongola führt. Wir buchten eine 3,5 stündige Pirschfahrt im Kwandopark und wuden mit Booten zu unseren Safari-Autos gebracht. Auf dem Wasser konnte wir Hippos sehen und ein kleines Krokodil. Die Fahrt führte uns auch zur Horse-shoe-lagune, welches ein Treffen von vielen Wildtieren ist. Wir sahen wunderbare Vögel: Steppen- und Fischadler, Pelikane, Reiher, Hammerkopfenten u.v.mehr. Ein Gläschen kühler Wein an der Bar für Edith und Karin, Walter bevorzugte Bier und Mario das übliche. Während der Nacht patroullierten zwei bewaffneten Wächter um zu verhindern, dass die Hippos den Gästen zu nahe kommen.

 


Hippos im Wasser
Hippos im Wasser

Tag 9, 27. März

Wie die ganze Woche schon war es auch heute heiß mit über 30 Grad. Wir fuhren wieder in den Kwandopark, nur diemal mit unserem Auto. Dabei mussten wir Luft aus den Reifen lassen um so mehr Auflagefläche bekommen. Dadurch wurde die Gefahr minimiert im Sand stecken zu bleiben. In diesem großen Park mussten wir achtgeben um uns nicht zu verfahren, teilweise fuhren wir nur mit Kompass, damit wir in die richtige Richtung fanden. Wir erreichten wieder die Horseshoelagune, nur diesmal mit weniger Tieren. Am Nachmittag machten wir eine Bootstour am Kwangoriver und beobachteten eine große Hippo-Familie, die sich im Wasser sonnten. Ein Stückchen weiter sahen wir eine Elefantenherde mit mehreren Jungtieren, die direkt am Ufer Wasser tranken.

 


Bushkak
Bushkak

Tag 10, 28. März

Heute passierten wir die Grenze zu Botswana. Nachdem in Namibia mit einem Stempel im Pass alles erledigt war, mussten wir auf der Botswanischen Seite mit dem Auto durch ein Desinfektionsbad durch und beim Aussteigen auch alle (!) unsere Schuhe in einem kleinen Bad desinfizieren. Eine Straßenmaut mussten wir bezahlten und ein spezielles Formular für die Autoregristrierung, das wir in Windhuk erhielten, vorweisen.  Da vor uns unglücklicherweise eine größere Reisegruppe war, brauchten wir dafür ca 1 Stunde. Gleich im Anschluss fanden wir uns im Chobe Nationalpark ein und sahen gleich Elefanten am Straßenrand. In Kasane war für uns bereits eine Unterkunft im Oldhouse gebucht; wie auch an den anderen Schlafplätzen. Die Unterkunft war sehr schön mit einem tropisch angelegtem Garten, doch leider extrem Moskitoverseucht. Unser "Peacefull-Sleep-Mückenspray" wurde komplett aufgebraucht.

 


die Victoria-Fälle aus der Helikopterperspektive
die Victoria-Fälle aus der Helikopterperspektive

Tag 11, 29. März

Heute ging es zu den Victoriafällen nach Simbabwe. Dabei begleitete uns Ina aus Thüringen, die alleine unterwegs war. Die Grenzprozedur mit dem eigenen Auto wäre sehr aufwendig, deshalb haben wir einen Transfer gebucht. Nach nicht ganz einer Stunde hatten wir die Grenzformalitäten erledigt, wobei auffiel, dass die  Grenzer in Simbabwe mit den Visa eine Menge Papierkram zu erledigen hatten. Die Beamten waren wie auch alle Menschen in dieser Gegend überaus freundlich und zuvorkommend für uns Europäer, was für die Enheimischen wahrscheinlich selbstverständlich ist. Gleich nach der Grenze überquerte eine 5-köpfige Giraffenfamilie die Straße. Bei den Fällen haben wir uns kurzfristig entschlossen uns einen halbstündigen Hubschrauberflug zu gönnen. Dieser gab uns spektakuläre Ausblicke zu den 1700 Meter breiten Fällen im Vierländereck Sambia, Botswana, Namibia und Simbabwe. Nach dem beeindruckendem Flug sind wir entlang der Vic Falls gelaufen. Etwas erschrocken sind wir über die erhöhten Eintrittspreise (50 US-Dollar) gewesen. Die Wasserfälle sind spektakulär. Ein Naturwunder, das man in Worte nicht beschreiben kann - das muss man gesehen haben. Nicht zu Unrecht stehen sie auf der Unesco-Liste der Weltkulturerbe. Nach einem gemütliches Mittagessen in einem wunderschönen Restaurant am Sambesifluss besichtigten wir den Oldtree = einen 1200 Jahre alten und unglaublich mächtigen Baobab Baum, sein Stammumfang beträgt 22 Meter!!

 


6 Löwinnen direkt an der Sandpiste
6 Löwinnen direkt an der Sandpiste

Tag 12, 30. März

Heute war Frühwache angesagt, bereits um 5:45 Uhr ging es los zum Game Drive mit der großen Hoffnung auf Löwensichtung. Und nach einer halben Stunde hörten wir zwei Löwenbabys  mit putzigen Lauten die Straße mit der Mama queren. Sofort versteckten sie sich im Busch und ein paar Meter weiter fielen uns mehrer Autos mit Fotoblitzen auf. Wir machten uns im Tiefsand auf den Weg dorthin und staunten sehr, als wir sechs Löwendamen direkt an der Straße liegen sahen. Diie wunderschönen Mitzekatzen ließen sich nicht von uns stören und posierten für unsere Kameras. Wir genossen den Anblick sehr. Auf unserer Weiterfahrt querte plötzlich eine große Herde Impalas (=Antilopenart) den Weg. Sie blieben auf einer großen Lichtung stehen und sahen wie erstarrt in eine Richtung. Unser Guide vermutete Löwen in der Näche und gleich darauf entdeckten wir Lion-Footprints im Sand denen wir folgten. Tatsächlich trafen wir auch gleich darauf ein wunderschönes junges Löwenmännchen. Am späteren Vormittag ging es für uns weiter hinein in den Chobe Nationalpark. Bei Kachikau endete die Teerstraße und ging in eine tiefe Sandpiste über, die wir auch in den nächsten Tagen nicht verlassen werden. Wir stoppten bei Thombolos Camp, waren überrascht von dem super Internet im Nirgendwo und genossen den Nachmittag und frühen Abend mit vielen Tiersichtungen am Wasserloch. Am Abend kochten wir, wie meistens, selber im Camp. Heute hatten wir mit 25-30 Grad den ersten kühleren Tag. Auch ein richtiges Gewitter erlebten wir mitten im Busch.

 


Wasserbüffel in der Nacht
Wasserbüffel in der Nacht

Tag 13, 31.März (Ostersonntag)

An der schönen schattigen Campsite weckten uns einige Vögel mit ihrem Gekreische früh morgens auf. Nach einem wunderbaren Frühstück verbrachten wir den ganzen Tag in dieser Oase mit Tiersichtungen am Wasserloch und bunten Vögeln in den Bäumen. "Sasu" (aus König der Löwen) posierte sich öfters für ein Foto. Auch nutzen wir das sehr gute Internet um uns zu informieren und Filmchen auf Instergramm hochzuladen. Da wir am Abend auf der Terasse keine Tiere am Wasserloch verpassten wollten, haben wir schon recht früh unser Abendessen zubereiten. Wir wurden auch belohnt, denn in der Dämmerung kam unter anderem eine große Wasserbüffelherde daher. Wir haben sie einige Zeit beobachtet und als wir gehen wollten kamen noch drei große Elefantenbullen daher. Es war wunderschön anzusehen, wie die drei Tiere ihren Rüssel nutzten um 100e Liter Wasser in ihre Bäuche gossen. Das Wassergurgeln klang so, wie wenn man mit einem dicken Feuerwehrschlauich eine Menge Wasser in einen leeren Container pumpen würde. Glückseelig von diesem Tierschauspiel gingen wir spät in der Nacht schlafen.


Baobab Bäume
Baobab Bäume

Tag 14, 1.April

Ab heute verließen wir für ein paar Tage die "Zivilisation". Wir fuhren vom Thobolo Camp weiter in den Chobe Nationalpark hinein, unser Ziel war das Savuti Camp. Wir hatten einige Tiefsandstrecken zu überwinden, ohne Allradantrieb - den unser Hilux hatte - wäre ein  Weiterkommen unmöglich gewesen. Das Camp selber war sehr spärlich ausgestattet. Es gab keinen Strom und auch kein Internet. Die Duschen und das WC waren zentral gelegen mit einer Elefanten-sicheren Schutzmauer! Aber einen "Shop" gab es! Ein alter Frachtcontainer wurde dafür hergerichtet und zum kaufen gab es Bier, Wein und außer noch ein paar Hygieneartikel - gar nichts! Walter freute sich (ist klar worüber :) Bei der Anfahrt besuchten wir zunächst eine Ansammlung von Baobab Bäumen, Baobab Gallery genannt, ehe wir einen Abstecher zum Savuti-AirportTerminal 3 machten. Das war nichts anderes als eine Graspiste für Buschflieger, die den Anschein hatte, schon seit Jahren nicht mehr benutzt worden sein. Am Campingplatz wurde von Karin schon zum dritten mal Brot auf dem offenen Feuer gebacken. Am Abend nutzten wir die Zeit um ein Filmchen gemeinsam anzuschauen.

 


das ist Schild ist ein bisschen übertrieben...
das ist Schild ist ein bisschen übertrieben...

Tag 15, 2.April

Heute sind wir bereits früh um halb 6 aufgebrochen. Beim Zeltzusammenbau hat ein kleiner Skorpion Karin in die Hand gestochen! Die Hand war bis in die Fingerspitzen und zum Ellenbogen wie gelähmt und brannte. (zudem wussten wir zu diesem Zeitpunkt nocht nicht was für ein Tier es gewesen ist). Wir haben wieder viele Tiere gesehen große und kleine, jedoch keine Löwen oder Leoparden. Trotzdem wurden wir an einem Wasserloch mit einem gewaltigen Naturspektakel belohnt. Zunächst sichteten wir ein paar Elefanten, die sich am Wasserloch vergnügten, bis sich plötzlich einige Wasserbüffel dem Wasser näherten. Die zunächst von uns auf ca 30 - 40 Tiere geschätzte Herde wurde immer größer und größer, denn der Tierzug hörte nicht mehr auf. Am Ende labten sich geschätzt 500 Tiere oder mehr am köstlichen Frisch. Sogar den Elefanten wurde es zuviel und sie verdünnisierten sich rasch. Am Campingplatz zurück mussten wir wegen eines Einteilunsfehler den Platz wechseln, was jedoch kein großer Aufwand war - in Afrika muss man flexibel sein. Nach dem Mittagessen machten wir noch eine kurze Tour in den Busch, konnten dabei nur noch wenige Tiere sichten.

 


eine dieser Brücken
eine dieser Brücken

Tag 16, 3.April

Heute ging es nahtlos weiter vom Chobe- in den Moremi Nationalpark. Unser Ziel war das Khwai Camp. Auf dem Fahrpfad haben wir viele Tiere gesichtet. Der Höhepunkt war eine große Herde Elefanten mit mehreren Babys die mitten auf unserem Weg standen. Zu beobachten wie die Muttertiere, Tanten und andere Familienangehörige die Babys schützten, war faszinierend anzuschauen. Wir  betrachteten sie knapp eine Stunde lang und konnten dann erst weiterfahren. Kurz vor der Einfahrt ins Camp passierten wir eine Brücke, die aus runden Baumstämmen gebaut wurde. Walter musste vorausgehen, um Mario mit Gesten auf der Spur halten zu können, denn zwischen den beiden Fahrlinien ging es geradewegs ins Wasser. Doch zunächst gab es noch ein anderes Problem zu lösen, den direkt neben der Brücke stand ein großer Elefantenbulle, der sich nicht vom Platz rühren wollte. Als Walter ihm näher kam, zeigte der große Elefant mit einer eindeutigen Geste wer der Boss hier ist und Walter machte reißaus. Nach ein paar Minuten warten zog der Bulle weiter und wir konnten die Brücke überqueren. Am  Camping angekommen gab es die nächste Überraschung: auf dem Areal stand ein weiterer großer Fanti. Wir wollten nicht weiter warten und fuhren zurück - wieder über die wilde Brücke - und kauften in einem kleinen Shop, den wir zuvor enteckten, ein paar Lebensmittel und Getränke ein. Bei unser Rückkehr auf unserer Campsite war der Bulle weg und wir konnten unser Zelte aufbauen. Eine Gruppe Paviane mit Jungen beobachteten uns neugierig. Karin' s Hand brennt immer noch und ist extrem berührungsempfindlich. Nach einem guten Abendessen gingen wir zufrieden ins Bett, Walter schon um 19:59 !!

 


ab und zu einmal zu Fuß den Weg erkundigen schadete nicht!
ab und zu einmal zu Fuß den Weg erkundigen schadete nicht!

Tag 17, 4.April

Heute wollten wir den Moremipark tiefer erkunden. Fahrtechnisch gab es einige Herausforderungen zu überwinden, da wir einige Wasserlöcher passieren mussten. Doch dann geschah es: wir versenkten unser Auto in einem tiefen dunkelgrauen Schlammloch. Wir schafften das zunächt unmöglich scheinende und konnten nach gut zwei Stunden wühlen, graben und buddeln im Dreck unser Auto wieder berfreien. Später kamen wir am Hippo Pool an und konnten zusehen wie die gewaltigen Tiere im Wasser faulenzten. Mitte Nachmittag waren wir von unserer Tour zurück, befreiten uns von den Schlammresten und ließen den restlichen Tag gemütlich ausklingen. Der Skorpionbiss wurde langsam besser.

 


so viele Tafeln vor einer Knüppelbrücke....und das Mitten in der Pampa
so viele Tafeln vor einer Knüppelbrücke....und das Mitten in der Pampa

Tag 18, 5.April

Heute stand uns ein interessanter und auch langer Fahrtag bevor. Wir wollten tief in den Moremipark hineinfahren ehe wir abends am südlichen Ende den Parks in Maun wieder verliessen. Bereits im Internet hatten wir vorab ein paar spannende Filme von Touristen gesehen, die eine ähnliche Schleife, wie wir sie geplant hatten, gefahren sind. Wiederum hatten wir einige Wasser- und Schlammdurchfahrten zu meistern. Der leichte Regen des gesamten heutigen Tages machten uns diese Durchfahrten auch nicht leichter. Unter anderem wollten wir vier Holzbrücken überfahren die aus Rundhölzern gebaut wurden. Schon bei der ersten Brücke - 4th Bridge genannt - war offensichtlich, dass diese in so einem desolatem Zustand war, dass sie nicht überfahren werden konnten Auch eine entsprechende Hinweisetafel war angebracht. So umfuhren wir diese Stelle in einem weiten Bogen auf kaum sichtbaren Pfaden. Das mitgebrachte Navi war uns dabei eine große Hilfe, denn dort waren diese Wege verzeichnet. Die Navigation wie wir sie kennen funktionierte zwar nicht, aber nur der Navispur folgend (tracking genannt) stellte den Navigator Walter vor keine größeren Probleme, weil er diese Art der Navigation bereits öfters schon mit dem Motorrad gemacht hat. Bei der zweiten Brücke (= 3th Bridge) steigerte sich das Adrenalin von der Pilotin Edith, denn diese Brücke bestand nur aus zwei Fahrspuren aus Rundhölzern längs verlegt. Walter ging voraus und zeigte ihr, wie sie sich sich nach links oder rechts auf diesen Hölzern halten sollte, weil Mittelspur gab es keine. IIn der Mitte ging es direkt ins Wasser. Edith meisterte diese Herausforderung mit Bravour, war aber doch erleichtert auf der anderen Seite angekommen zu sein. An der dritten Brücke angekommen - 2th Bridge - stellte sich die als sehr tricky zu befahren vor. Nach einer Überprüfung meinte Walter, dass auch diese sehr wohl befahrbar sei. Edith übergab gerne das Steuer an Mario, der die Überfahrung sehr unbekümmert übernahm. Die Rundhölzer dieser Brücke lagen nur lose auf andern Holzträgern darunter auf. Die Brücke stöhnte und ächzte unter dem schweren Gewicht des 3,5 Tonnen schweren Toyota Hilux, aber sie hielt Stand. Bei der letzte Brücke - 1th Bridge - war offensichtlich, dass diese nicht befahrbar war, daher gingen wir kein sinnloses Risiko ein und umfuhren sie. Bis nach Maun war es noch ein langes Stück zu fahren und wir kamen erst am Nachmittag dort an, genossen ein Abendessen bei guter Unterhaltung mit den Besitzern und anderen Touristen. Das Discovery B&B wird von zwei Holländern seit 17 Jahren geführt. Nach einer genauern Beschreibung des schmerzhaften Bisses von Karin, meinten die zwei Wahlbotswaner, dass es wahrscheinlich ein kleiner gelber Scorpion gewesen ist. Danach schätzten wir das Zimmer und das Bett nach vielen Campingnächten in der Wildnis sehr. 

 


wieder zurück in der "Zivilisation", ein gutes Essen geniessen
wieder zurück in der "Zivilisation", ein gutes Essen geniessen

Tag 19, 6.April

Wir waren bereits auf dem Rückweg Richtung Windhoek (bis dahin noch knapp 900 km). Der heutige Tag nach Ghanzi brachte nichts Spektakuläres mit einer Ausnahme: vor uns querte eine riesige Herde von Wasserbüffeln die Straße, sodass wir minutenlang stehen bleiben mussten. Wie bereits beim Wasserloch in Savuti, schätzten wir auch diese Herde auf weit über 500 Tiere. Nach 50 km hatten wir unseren Capingplatz Palm Afrique in Ghanzi erreicht. Dieser stellte sich als Nobelort heraus, viel grüne Wiese und unser Standplatz war mit Steinen gepflastert. 

 


ein letztes leckers Abendessen irgendwo in Namibia
ein letztes leckers Abendessen irgendwo in Namibia

Tag 20, 7.April

Heute war Grenzübertritt angesagt. Wir gingen den Morgen gemütlich an, da wir genug Zeit hatten. Knapp 200 km südwestlich von Ghanzi erreichten wir die Botswanisch - Namibische Grenze. Die Grenzabwicklung auf beiden Seiten der Länder erwies sich als sehr langwierig. Vorallem auf der Namibischen Seite mussten wir einige Formulare ausfüllen und viele Stempel für unseren Laufzettel abholen. Ohne dem gestempelten Laufzettel ist eine Ausreise aus dem Zollareal nicht möglich. Das ganze dauerte gut zwei Stunden. Zum Glück hatten wir für diesen Tag nichts anderes geplant. Bald nach der Grenze machten wir im Kalahari Bush Camp Halt und übernachteten an diesem einfachen Campingplatz. Wir verkochten unsere letzten Lebensmittel, genossen wieder einen famosen Sonnenuntergang und saßen bis in die Nacht noch lange so da und betrachteten die vielen Sterne und die Milchstraße, die in Europa aufgrund der Licht- und Luftverschmutzung nicht mehr sichtbar ist - ein unglaublich schöner Anblick! 


Tag 21, 8.April

Der letzte Fahrtag unseres Urlaubs stand an. Bis zu unserer Unterkunft der deutschen Rinderfarm Sonnleiten - in 5. Generation geführt - waren es noch 260 km auf fast schnurgerader Strecke. Wir wurden dort sehr herzlich von Arno empfangen, dem jungen Sohn des Hauses, der gerade dieses Jahr den Gästebereich mit einfachen Bungalows übernommen - beziehungsweise erweitert hat. Die Farm selber ist recht klein für Namibische Verhältnisse, sie hat "nur" ca 2500 ha., davon hat Arno von seiner Mutter 500 ha und den Gästebereich, den er mit Campsites erweitert hat, übernommen. Am späteren Nachmittag habe wir unser treues Auto abgegeben. Wir zeigte unsere diversen kleineren Schäden am Fahrzeug (abgebrochener Zündschlüssel, Stoßstange, etc..), die sich der Abholer notierte. Arno bereitete uns ein super schmackhaftes Abendessen zu. Die unterfleischten Männer freuten sich besonders auf den Antilopenbraten. Das Fleisch wird auf dieser Farm selbst gejagt, geschlachtet und zubereitet.

 

 


Tag 22, 9.4.

Nach einem ausgiebigen Frühstück - geräuchertes Antilopenfleisch, knallgelbe Rühreier der eigenen Hennen, selbstgemachtes Brot und Marmelade, Honig aus der ei,genen Imkerei,.... -  verbrachten wir den Tag mit lesen, faulenzen und weiteren unnützen Dingen bis 16:00 Uhr. Wir wurden mit einem Shuttleservice zum Flughafen gebracht.